NATIONAL HARBOR / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Space Development Agency (SDA) hat ihre Pläne zur Entwicklung von Positionierungs-, Navigations- und Timing-Fähigkeiten (PNT) in ihrer Satellitenkonstellation vorerst auf Eis gelegt. Die Entscheidung fällt inmitten von Überlegungen des US-Luftwaffenministeriums, die Finanzierung für den Tranche-3-Transportlayer zu streichen, was die Zukunft der PNT-Integration ungewiss macht.

Die Space Development Agency (SDA) steht vor einer entscheidenden Weichenstellung in der Entwicklung ihrer Satellitenkonstellation, die ursprünglich darauf abzielte, erweiterte Positionierungs-, Navigations- und Timing-Fähigkeiten (PNT) zu integrieren. Diese Fähigkeiten sollten im Tranche-3-Transportlayer der Proliferated Warfighter Space Architecture (PWSA) verankert werden, einem Netzwerk aus Hunderten von Satelliten, das Datenübertragung sowie Raketenwarnung und -verfolgung für das Militär bereitstellen soll.
Die Pläne zur Erweiterung der PNT-Kapazitäten sind jedoch ins Stocken geraten, da die SDA keine Mittel für den Tranche-3-Transportlayer im Haushaltsantrag für das Fiskaljahr 2026 vorgesehen hat. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zukünftige Bereitstellung von PNT-Fähigkeiten auf, insbesondere in Hinblick auf die Fähigkeit, diese an die Nutzer weiterzugeben, wenn der Transportlayer nicht realisiert wird.
Gurpartap ‘GP’ Sandhoo, der amtierende Direktor der SDA, erklärte auf der Air, Space and Cyber-Konferenz der AFA, dass frühere Tranches mit einer organischen alternativen PNT-Fähigkeit ausgestattet wurden, die es der Konstellation ermöglicht, in GPS-verweigernden Umgebungen zu operieren. Diese Fähigkeiten umfassen die Ortung von feindlichen GPS-Störsendern und die Übertragung alternativer Signale.
Die Unsicherheit über die Zukunft des Tranche-3-Transportlayers wird durch Überlegungen des US-Luftwaffenministeriums verstärkt, den Wettbewerb zugunsten eines geheimen Programms namens MILNET zu streichen. Dieses Programm sieht eine regierungseigene, von Auftragnehmern betriebene Konstellation vor, die aus Hunderten von SpaceX’s Starshield-Satelliten besteht. Derzeit wird eine Analyse von Alternativen für zukünftige LEO-Datenübertragungsarchitekturen durchgeführt.
Die PWSA’s Transportlayer gilt als Grundpfeiler der Combined Joint All-Domain Command and Control (CJADC2) Initiative des Pentagon, die darauf abzielt, Daten schnell zwischen bisher isolierten Sensoren und Schützen zu bewegen. Die SDA hat am 10. September die ersten operationellen Transportsatelliten der Tranche 1 gestartet und plant, diese Kampagne bis zum Jahresende fortzusetzen.
Zusätzlich zu den Unsicherheiten im Transportlayer sind auch andere Projekte der Tranche 3, wie die Integration einer Überwachungsschicht zur kontinuierlichen Beobachtung zeitkritischer Ziele, derzeit auf Eis gelegt, da die SDA auf zukünftige haushaltspolitische Leitlinien wartet.

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