TAMPA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Space Data Association (SDA) hat den spanischen Technologiedienstleister GMV ausgewählt, um ihre globale Plattform zur Koordination des Weltraumverkehrs zu modernisieren und zu betreiben. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Risiken von Kollisionen im Weltraum zunehmen und das US-amerikanische TraCSS-System mit Budgetkürzungen konfrontiert ist.

Die Space Data Association (SDA) hat sich für den spanischen Technologieanbieter GMV entschieden, um ihre globale Plattform zur Koordination des Weltraumverkehrs zu modernisieren und zu betreiben. Diese Entscheidung wurde zu einem kritischen Zeitpunkt getroffen, da das US-amerikanische Traffic Coordination System for Space (TraCSS) mit Budgetkürzungen konfrontiert ist. Die SDA, eine Non-Profit-Organisation von Satellitenbetreibern, hat am 16. September bekannt gegeben, dass GMV die nächste Generation des Space Safety Portals (SSP) entwickeln wird.
Das Space Safety Portal, das seit der Gründung der SDA im Jahr 2009 besteht, verarbeitet Flugdynamikdaten von SDA-Mitgliedern und öffentlichen Quellen, um Kollisionswarnungen und Bewertungen bereitzustellen. Derzeit wird dieser Dienst von ComSpOC, einem US-amerikanischen Spezialisten für Weltraumlagebewusstsein, verwaltet. GMV wurde ausgewählt, um ein System zu liefern, das besser mit den zunehmend überfüllten Umlaufbahnen und den erhöhten Kollisionsrisiken umgehen kann.
Joe Chan, Vorsitzender der SDA, betonte die Bedeutung der Modernisierung in einer Zeit, in der die Nutzung des Weltraums zunimmt. Er erklärte, dass die Vermeidung von Kollisionen, die gefährlichen Weltraummüll verursachen können, wichtiger denn je sei. Die SDA fördert die Entwicklung und Einführung öffentlich finanzierter Systeme zur Koordination des Weltraumverkehrs, obwohl noch keines vollständig betriebsbereit ist.
Die SDA positioniert sich als Einstiegspunkt mit niedrigen Barrieren für Betreiber, die sich im Bereich des Weltraumlagebewusstseins engagieren möchten. Betreiber müssen eine Mitgliedschaft bei der SDA erwerben, um auf deren Dienste zugreifen zu können, und sind verpflichtet, wichtige Daten, einschließlich fortschrittlicher Manöverinformationen, zu teilen. Chan verglich dies mit einem Verkehrskodex, der nur dann effektiv ist, wenn alle Fahrzeuge auf der Straße denselben Regeln folgen.
Mehr als 700 Satelliten tragen derzeit Daten zur Plattform bei, darunter etwa die Hälfte aller aktiven Raumfahrzeuge im geostationären Orbit. Chan hob hervor, dass die Non-Profit-Struktur der SDA, die von Betreibern gegründet wurde, einen einzigartigen Schutz für sensible Daten bietet. Die SDA strebt letztendlich an, als Datenkoordinator und Innovationszentrum zu fungieren, das alle Anbieter von Weltraumlagebewusstsein zusammenbringt.
Das aktualisierte SSP wird mehrere neue Funktionen einführen, darunter die Generierung synthetischer Kovarianzen, um realistische Kollisionswahrscheinlichkeitsbewertungen für Betreiber bereitzustellen, die keine Kovarianzdaten liefern. Es wird auch Herausforderungen durch nicht kooperative Betreiber, die keine Manöverinformationen teilen, mindern. Eine offene Architektur soll die Integration von Daten sowohl von Regierungs- als auch von kommerziellen Anbietern ermöglichen, um Latenzzeiten zu verbessern und Abdeckungslücken zu reduzieren, insbesondere während Anomalien oder wenn Satelliten in der Nähe aktiver Raumfahrzeuge manövrieren.

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