LONDON (IT BOLTWISE) – Die globale Autoindustrie steht vor einer neuen Herausforderung, da China die Ausfuhr von seltenen Erden einschränkt. Diese Materialien sind entscheidend für die Produktion leistungsstarker Magnete, die in vielen Fahrzeugkomponenten verwendet werden.
Die jüngsten Exportrestriktionen Chinas auf seltene Erden haben die Autoindustrie weltweit in Alarmbereitschaft versetzt. Diese Rohstoffe sind essenziell für die Herstellung von Hochleistungsmagneten, die in zahlreichen Fahrzeugkomponenten wie Elektromotoren, Fensterhebern und der elektrischen Lenkung eingesetzt werden. Ohne diese Materialien drohen Produktionsausfälle, die an die Chipkrise der vergangenen Jahre erinnern, als Millionen von Fahrzeugen nicht gebaut werden konnten.
Frank Eckard, Geschäftsführer des Magnethändlers Magnosphere, beschreibt die Situation als panikartig. Unternehmen sind bereit, hohe Preise zu zahlen, um ihre Lieferketten aufrechtzuerhalten. Die Knappheit dieser Rohstoffe hat bereits dazu geführt, dass einige Zulieferer ihre Produktion einstellen mussten. Die Exportrestriktionen stehen daher im Mittelpunkt der Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Betroffen sind sieben Elemente der schweren seltenen Erden, wobei Neodym, ein häufig verwendetes Material in Motoren, derzeit noch ohne Genehmigung exportiert werden kann. Doch technische Herausforderungen machen es schwierig, reines Neodym zu produzieren, da immer Spuren anderer Elemente vorhanden sind, die eine Genehmigung erfordern könnten.
China kontrolliert den Markt für seltene Erden nahezu vollständig, was es der Regierung ermöglicht, diese Rohstoffe als politisches Druckmittel zu nutzen. Bereits 2010 hatte China in einem Streit mit Japan die Ausfuhr dieser Materialien gedrosselt. Aktuell stehen die Rohstoffe erneut im Fokus der Handelsgespräche zwischen den USA und China, was die Abhängigkeit der westlichen Industrien von chinesischen Lieferungen verdeutlicht.
Einige Unternehmen suchen nach Alternativen, um die Abhängigkeit von seltenen Erden zu reduzieren. So hat Warwick Acoustics einen Lautsprecher entwickelt, der ohne diese Materialien auskommt und in einem Luxusauto eingesetzt werden soll. Doch bis solche Lösungen in der Massenproduktion ankommen, wird es noch Jahre dauern.
Die Europäische Union hat Initiativen gestartet, um die Versorgung mit kritischen Rohstoffen zu verbessern, darunter der Critical Raw Materials Act. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von China ein zentrales Problem, da die Kosten für alternative Materialien außerhalb Chinas derzeit zu hoch sind. Recycling könnte eine Lösung bieten, doch die Kapazitäten sind noch nicht ausreichend, um den Bedarf zu decken.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen ein strategisches Risiko darstellt. Experten warnen, dass China auch bei anderen Rohstoffen wie Mangan, Grafit und Aluminium eine dominierende Stellung hat, die als Druckmittel genutzt werden könnte. Die Autoindustrie muss daher dringend nach Lösungen suchen, um ihre Lieferketten zu diversifizieren und unabhängiger zu werden.
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