Shell führt dynamische Preise für Schnellladestationen ein

LONDON (IT BOLTWISE) – Shell hat ein Pilotprojekt gestartet, das dynamische Preise für das Ultraschnellladen an seinen Ladestationen einführt. Diese Preise orientieren sich an den Schwankungen des Strombörsenpreises, um sowohl die Netzstabilität zu fördern als auch den Kunden Preisvorteile zu bieten.

Shell hat ein innovatives Preismodell für seine Ultraschnellladestationen eingeführt, das sich an den dynamischen Schwankungen des Strombörsenpreises orientiert. Mit diesem Ansatz möchte das Unternehmen nicht nur die Attraktivität für Kunden erhöhen, sondern auch einen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes leisten. Die Preise können je nach Tageszeit und Verfügbarkeit erneuerbarer Energien variieren, was den Kunden die Möglichkeit gibt, zu günstigeren Zeiten zu laden.

Das Pilotprojekt, das am 30. Juni gestartet wurde, zeigt bereits erste Ergebnisse. Die maximale Preisdifferenz im Tagesverlauf betrug sechs Cent pro Kilowattstunde. Florian Glattes, General Manager Shell Mobility DACH, betont, dass Kunden, die zu Zeiten mit hohem Anteil erneuerbarer Energien laden, nicht nur das Netz stabilisieren, sondern auch von niedrigeren Preisen profitieren können.

Die dynamischen Preise gelten für alle Privatkunden, die die Shell Recharge App oder Ladekarte nutzen. Bisher lagen die Preise an den DC-Ladestationen bei 0,59 €/kWh im „Basic“-Tarif und 0,44 €/kWh mit dem „e-Deal“-Tarif. Mit dem neuen Modell variieren die Preise nun zwischen 0,56-0,67 €/kWh (Basic) und 0,42-0,50 €/kWh (e-Deal). Die Preise an AC-Ladepunkten bleiben variabel, während die Roaming-Konditionen unverändert sind.

Shell ist einer der ersten großen Ladepunktbetreiber, der ein solches dynamisches Preismodell testet. Im Gegensatz zu Tesla, das feste Preise für bestimmte Zeitfenster festlegt, passt Shell die Preise flexibel an den aktuellen Strompreis an. Auch Ionity, ein weiterer großer Anbieter, hat Interesse an einem ähnlichen Modell bekundet, kämpft jedoch noch mit der Umsetzung.

Die Einführung dieses Modells könnte weitreichende Auswirkungen auf den Markt haben. Es bietet nicht nur eine Möglichkeit, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, sondern könnte auch als Vorbild für andere Anbieter dienen. Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt werden entscheidend sein, um die Akzeptanz und den Nutzen solcher Modelle für die Kunden zu bewerten.

In Zukunft könnte dieses Preismodell auch auf andere Märkte und Regionen ausgeweitet werden, um die Integration erneuerbarer Energien weiter voranzutreiben. Die Flexibilität der Preise bietet sowohl für Kunden als auch für das Stromnetz erhebliche Vorteile und könnte ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerer Mobilität sein.

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