LONDON (IT BOLTWISE) – Der Boeing 787 Dreamliner, einst als eines der sichersten Flugzeuge der Welt angesehen, steht nach einem tragischen Unfall in Indien im Fokus der Aufmerksamkeit. Trotz seiner beeindruckenden Sicherheitsbilanz, die über ein Jahrzehnt ohne tödliche Unfälle auskam, werfen jüngste Ereignisse und Whistleblower-Berichte Fragen zur Produktionsqualität auf.
Der Boeing 787 Dreamliner, ein Symbol für Innovation und Effizienz in der Luftfahrt, hat seit seiner Einführung im Jahr 2009 die Art und Weise verändert, wie Fluggesellschaften Langstreckenflüge betreiben. Mit über 1.100 im Einsatz befindlichen Maschinen weltweit galt er lange als sicher. Doch ein kürzliches Unglück in Indien, bei dem ein Dreamliner abstürzte, hat die Diskussion über die tatsächliche Sicherheit dieses Flugzeugtyps neu entfacht.
Die Entwicklung des 787 begann in den frühen 2000er Jahren, als Boeing auf die steigenden Treibstoffpreise reagierte und ein Flugzeug entwarf, das neue Maßstäbe in Sachen Effizienz setzen sollte. Im Gegensatz zu Airbus, das mit dem A380 auf große Hubs setzte, fokussierte sich Boeing auf direkte Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit kleineren, effizienteren Flugzeugen. Diese Strategie erwies sich als weitsichtig, da der A380 mittlerweile nicht mehr produziert wird.
Technologisch war der 787 ein Vorreiter: Er war das erste Verkehrsflugzeug, das hauptsächlich aus Verbundwerkstoffen wie Kohlefaser gefertigt wurde, um Gewicht zu sparen. Zudem wurden fortschrittliche Aerodynamik und moderne Triebwerke von General Electric und Rolls Royce eingesetzt, um den Treibstoffverbrauch drastisch zu senken. Doch trotz dieser Innovationen gab es von Anfang an Probleme, insbesondere mit den Lithium-Ionen-Batterien, die 2013 zu einer weltweiten Stilllegung führten.
In den letzten Jahren haben Whistleblower, darunter ehemalige Qualitätsmanager von Boeing, schwerwiegende Vorwürfe erhoben. Sie behaupten, dass Produktionsstandards nicht eingehalten wurden und fehlerhafte Teile in die Flugzeuge eingebaut wurden. Diese Vorwürfe wurden teilweise von der US-Luftfahrtbehörde FAA bestätigt, die Mängel in der Rückverfolgbarkeit von Teilen und das Vorhandensein von Metallsplittern in den Flugzeugen feststellte.
Obwohl Boeing betont, dass diese Probleme keine Sicherheitsbedrohung darstellen, bleiben Zweifel bestehen. Experten wie Richard Aboulafia argumentieren, dass ernsthafte Probleme nach 16 Jahren Betrieb und über einer Milliarde beförderter Passagiere längst hätten sichtbar werden müssen. Dennoch bleibt die Frage, ob die 787-Flotte durch vergangene Produktionsfehler langfristig beeinträchtigt ist.
Die jüngsten Ereignisse haben die Diskussion über Boeings Unternehmenspolitik und die Priorisierung von Gewinn über Sicherheit neu entfacht. Nach den tragischen Abstürzen der 737 Max steht das Unternehmen unter enormem Druck, das Vertrauen in seine Produkte wiederherzustellen. Die Untersuchung des jüngsten Unfalls in Indien wird entscheidend sein, um festzustellen, ob der Dreamliner weiterhin als sicher gilt oder ob tiefgreifende Änderungen notwendig sind.
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