SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – In der Tech-Hochburg Silicon Valley etabliert sich eine Arbeitskultur, die an längst vergangene Zeiten erinnert. Die 996-Arbeitswoche, bekannt aus China, wird zunehmend zum Standard, was Fragen zu Arbeitsbedingungen und langfristigen Auswirkungen aufwirft.

In der dynamischen Welt der KI-Startups in Silicon Valley zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Die Einführung der sogenannten 996-Arbeitswoche, die von 9 bis 21 Uhr an sechs Tagen die Woche reicht. Diese Praxis, die in China aufgrund ihrer Nähe zur modernen Sklaverei verboten wurde, findet nun in San Francisco Anklang. Venture-Capital-Experten und Wirtschaftsforscher beobachten einen signifikanten Anstieg der Geschäftsausgaben an Samstagen, was auf eine Zunahme der Arbeitsstunden hinweist.
Die 996-Kultur, ursprünglich in China populär geworden, wurde dort aufgrund von Protesten und rechtlichen Maßnahmen gegen übermäßige Arbeitszeiten gestoppt. In San Francisco hingegen scheint sie sich als Norm zu etablieren. Unternehmen wie LatchBio und Corgi, unterstützt von Y Combinator, machen keinen Hehl aus den langen Arbeitszeiten, die von ihren Mitarbeitern erwartet werden. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Fairness und Nachhaltigkeit solcher Arbeitsbedingungen auf.
Ein weiterer Aspekt dieser Entwicklung ist die ungleiche Belastung, die insbesondere Frauen trifft, die oft zusätzliche familiäre Verpflichtungen haben. Die Daten zeigen, dass Startups, die ausschließlich von Frauen gegründet wurden, nur einen Bruchteil der verfügbaren Risikokapitalfinanzierung erhalten. Dies deutet auf eine strukturelle Benachteiligung hin, die durch die 996-Kultur noch verstärkt wird.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Einerseits könnte die Technologie selbst nicht die versprochenen Effizienzgewinne bringen, was zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führt. Andererseits spielt der Wettbewerb unter den Startups eine Rolle, die in einem überfüllten Markt um die schnellste Markteinführung kämpfen. Die Rückkehr ins Büro und ein angespannter Arbeitsmarkt verstärken diesen Trend zusätzlich.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Arbeitskultur sind noch unklar, doch Experten warnen vor den Risiken von Burnout und einer möglichen Abwanderung von Talenten. Die Frage bleibt, ob die Unternehmen in der Lage sein werden, diese Intensität aufrechtzuerhalten, ohne die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu gefährden.

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