NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der starke US-Dollar hat in der aktuellen Ergebnissaison zu einer deutlichen Divergenz in den Gewinnberichten von US-Unternehmen geführt. Während inlandsorientierte Sektoren von der Dollarstärke profitieren, kämpfen international ausgerichtete Unternehmen mit den Auswirkungen auf ihre Umsätze.



Der jüngste Anstieg des US-Dollars hat die Unternehmenslandschaft in den USA gespalten. Während inlandsorientierte Sektoren von der Dollarstärke profitieren, sehen sich international tätige Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert. Analysten von Morgan Stanley haben festgestellt, dass Sektoren mit einem hohen Anteil an internationalen Umsätzen, wie Technologie-Hardware und Konsumgüter, besonders betroffen sind. Diese Unternehmen müssen sich mit den negativen Auswirkungen auf ihre Auslandseinnahmen auseinandersetzen.

Der Anstieg des Dollars wird durch die Erwartung gestützt, dass die Federal Reserve die Zinsen länger hoch halten könnte, was die Währung zusätzlich stärkt. Diese Entwicklung wurde durch die Wahl von Donald Trump und die damit verbundenen Spekulationen über seine Steuer- und Zollpolitik weiter angeheizt. Die stabile US-Wirtschaft trägt ebenfalls zu dieser Dynamik bei.

Michael Wilson, Chefstratege bei Morgan Stanley, hebt hervor, dass ein starker Dollar typischerweise zu einer größeren Leistungsdivergenz im S&P 500 Index führt. Da weniger als 30% der Umsätze international generiert werden, sind Unternehmen mit einem hohen internationalen Umsatzanteil stärker betroffen. Telekommunikationsdienste und Versorger hingegen sind weniger anfällig für die Auswirkungen des starken Dollars.

Die Anleiherenditen sind ebenfalls gestiegen, was zusätzlichen Druck auf die Aktienmärkte ausübt. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen hat die Marke von 5% erreicht, was Investoren und Strategen dazu veranlasst, vor weiterem Druck auf die Aktienkurse zu warnen. Trotz gesenkter Gewinnerwartungen für das vierte Quartal bleiben die Erwartungen im Vergleich zu den jüngsten Quartalen hoch, was die Messlatte für Unternehmen, die Prognosen zu übertreffen, höher legt.

David Kostin von Goldman Sachs prognostiziert eine “Moderation” bei der Höhe der Gewinnüberraschungen in dieser Saison. Dies deutet darauf hin, dass Unternehmen möglicherweise Schwierigkeiten haben werden, die hohen Erwartungen der Analysten zu übertreffen. Dennoch könnte der S&P 500 insgesamt widerstandsfähig bleiben, solange robustes Inlandswachstum den Dollaranstieg vorantreibt.

Insgesamt zeigt sich, dass der starke US-Dollar sowohl Chancen als auch Herausforderungen für US-Unternehmen mit sich bringt. Während einige Sektoren von der Dollarstärke profitieren, müssen andere Strategien entwickeln, um die negativen Auswirkungen auf ihre internationalen Geschäfte zu minimieren. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich diese Dynamik auf die langfristige Performance der Unternehmen auswirken wird.

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