HONGKONG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Hongkonger Gewerbeimmobilienmarkt steht unter Druck, und die Auswirkungen sind bei der HSBC deutlich zu spüren.
Der Hongkonger Gewerbeimmobilienmarkt sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die sich auch auf die Finanzinstitute der Region auswirken. Besonders betroffen ist die HSBC, deren Portfolio an Gewerbeimmobilienkrediten zu 73 % als risikobehaftet oder notleidend gilt. Dies entspricht einem Volumen von 23,2 Milliarden US-Dollar, was einen dramatischen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Die Verschlechterung der Kreditqualität resultiert vor allem aus einer Neubewertung der Ausfallwahrscheinlichkeit, die das Volumen der risikobehafteten Kredite seit Jahresbeginn nahezu verdreifachte. Diese Neubewertung spiegelt die schwierigen Marktbedingungen wider, die durch sinkende Einzelhandelsumsätze und einen schwachen Büromarkt gekennzeichnet sind. Laut Cushman & Wakefield sind die Spitzenmieten für Büros um mehr als 20 % im Vergleich zu 2022 gesunken, während die Leerstandsquote auf rund 19 % gestiegen ist.
Besonders die Tochtergesellschaft Hang Seng Bank ist stark betroffen, da sie einen hohen Anteil an kleineren, weniger diversifizierten Projektentwicklern finanziert. Diese Entwickler stehen unter erheblichem finanziellen Druck, was die Quote notleidender Kredite bei Hang Seng auf 6,7 % ansteigen ließ – den höchsten Wert seit Beginn der Datenreihe.
Während große Konglomerate wie New World Development in der Lage waren, milliardenschwere Refinanzierungen zu sichern, geraten kleinere Entwickler zunehmend in Bedrängnis. Die Kombination aus hoher Verschuldung, sinkenden Gewinnen und nur vorübergehend niedrigeren Hibor-Zinsen bietet kaum Entlastung. HSBC-Finanzchef Georges Elhedery äußerte sich dennoch mittelfristig zuversichtlich, dass das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie die Attraktivität des Marktes intakt bleiben.

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