LONDON (IT BOLTWISE) – Der Automobilkonzern Stellantis sieht sich mit erheblichen finanziellen und strategischen Herausforderungen konfrontiert, die das Unternehmen in eine kritische Lage versetzen.
Der europäisch-amerikanische Automobilriese Stellantis steht vor einer schwierigen Phase, nachdem das Unternehmen für das erste Halbjahr 2025 einen Nettoverlust von 2,3 Milliarden Euro gemeldet hat. Diese Entwicklung markiert einen dramatischen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als noch ein Gewinn von 5,6 Milliarden Euro verzeichnet wurde. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind nicht nur auf Sondereffekte zurückzuführen, sondern betreffen auch das Tagesgeschäft, das zunehmend ins Wanken gerät.
Die Entlassung von Carlos Tavares als CEO im Frühjahr war ein frühes Anzeichen für die internen Probleme des Konzerns. Die aktuelle Lage zeigt, dass Stellantis nicht nur mit finanziellen Verlusten, sondern auch mit einer strategischen Orientierungslosigkeit zu kämpfen hat. Der Umsatz des Unternehmens fiel um über 10 Milliarden Euro auf 74,3 Milliarden Euro, während die Fahrzeugauslieferungen im zweiten Quartal um 6 Prozent zurückgingen.
Besonders betroffen ist der nordamerikanische Markt, der einst als profitables Herzstück des Unternehmens galt. Marken wie Jeep, Dodge und RAM, die traditionell mit großen SUVs und Pick-ups erfolgreich waren, sehen sich nun mit einer schwachen Nachfrage konfrontiert. Die gestiegenen Preise und die zunehmende Konkurrenz aus Asien erschweren die Vermarktung dieser Fahrzeuge erheblich.
Zusätzlich zu den Nachfrageproblemen sieht sich Stellantis mit erheblichen Sonderkosten konfrontiert. Der Konzern verbuchte 3,3 Milliarden Euro für abgebrochene Entwicklungsprogramme und Abschreibungen auf technische Plattformen. Der lang aufgeschobene Umbau hin zur Elektromobilität wird nun mit Nachdruck vorangetrieben, was jedoch mit hohen Kosten verbunden ist.
Ein weiterer Belastungsfaktor sind die neuen US-Zölle, die allein im ersten Halbjahr 300 Millionen Euro kosteten. Diese protektionistischen Maßnahmen könnten die Kostenstrukturen europäischer Autobauer in den USA langfristig belasten. Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens wird durch die fehlende Jahresprognose weiter verstärkt.
Interne Spannungen zwischen den europäischen und nordamerikanischen Markenchefs sowie die schleppende Integration der Plattformen tragen zur Unsicherheit bei. Im wichtigen Segment der Elektrofahrzeuge hinkt Stellantis der Konkurrenz von Tesla, BYD und Hyundai hinterher, sowohl technologisch als auch in Bezug auf Absatz und Profitabilität.
Ein möglicher Verkauf der Luxusmarke Maserati steht zur Diskussion, was als Beginn einer größeren Portfolio-Verschlankung gesehen werden könnte. Während einige dies als notwendigen Schritt betrachten, sehen andere darin eine Notveräußerung. Die Aktie von Stellantis reagierte mit einem Kursverlust von über 6 Prozent auf die jüngsten Entwicklungen.
Der neue CEO, der zuvor als Finanzvorstand tätig war, steht nun vor der Herausforderung, das Unternehmen sowohl operativ als auch strategisch neu auszurichten. Angesichts der tiefgreifenden Umstrukturierungen wird dies jedoch kaum in kurzer Zeit zu bewältigen sein. Die Fusion von Fiat Chrysler und PSA Peugeot Citroën im Jahr 2021, die einst als globales Versprechen galt, droht nun zu einer wirtschaftlichen Bruchlandung zu werden.
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