MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Meta-Analyse beleuchtet, warum manche Menschen eher auf scheinbar tiefgründige, aber inhaltsleere Aussagen hereinfallen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Personen mit geringeren kognitiven Fähigkeiten und einem stärkeren Glauben an Intuition anfälliger für solche Phrasen sind.
In einer Welt, in der Informationen in Hülle und Fülle vorhanden sind, wird die Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Unsinn zu unterscheiden, immer wichtiger. Eine neue Meta-Analyse, veröffentlicht in einer renommierten Fachzeitschrift, untersucht, warum einige Menschen eher auf pseudo-tiefgründige Aussagen hereinfallen. Diese Aussagen klingen tiefsinnig und bedeutungsvoll, sind jedoch im Wesentlichen bedeutungslos. Die Studie zeigt, dass die Anfälligkeit für diese Art von Sprache bei Menschen mit geringeren kognitiven Fähigkeiten und einem stärkeren Glauben an Intuition häufiger vorkommt.
Pseudo-tiefgründiger Unsinn bezieht sich auf Aussagen, die bedeutungsvoll erscheinen, aber keinen wirklichen Inhalt vermitteln. Solche Phrasen sind oft grammatikalisch korrekt und mit abstrakten, inspirierenden Worten gefüllt, aber bei genauerer Betrachtung fehlt es ihnen an konkretem oder überprüfbarem Inhalt. Ein Beispiel dafür ist der Satz „Verborgene Bedeutung verwandelt unvergleichliche abstrakte Schönheit“, der zwar tiefgründig klingt, aber nichts wirklich Bedeutungsvolles aussagt.
Die Studie, die auf einer Analyse von 46 Experimenten mit über 13.600 Teilnehmern basiert, zeigt, dass Menschen, die pseudo-tiefgründige Aussagen als bedeutend empfinden, auch eher an Verschwörungstheorien, religiöse und paranormale Phänomene glauben. Diese Personen neigen dazu, weniger reflektiert und analytisch zu sein und verlassen sich stärker auf ihr Bauchgefühl.
Interessanterweise zeigt die Analyse auch, dass Menschen, die zu ontologischen Verwirrungen neigen, wie dem Glauben, dass Gedanken physische Objekte beeinflussen können, pseudo-tiefgründige Aussagen als bedeutungsvoller bewerten. Dies deutet darauf hin, dass eine verschwommene Unterscheidung zwischen abstrakten und konkreten Konzepten eine Rolle dabei spielen könnte, wie Menschen Bedeutung einschätzen.
Die Forscher fanden heraus, dass diese Zusammenhänge über die Studien hinweg konsistent waren, obwohl die Stärke der Effekte variierte. Eine der robustesten Erkenntnisse war der Zusammenhang zwischen der Anfälligkeit für pseudo-tiefgründigen Unsinn und der Wahrnehmung von Motivationszitaten. Menschen, die anfälliger für pseudo-tiefgründigen Unsinn waren, neigten auch dazu, in einfachen, inspirierenden Phrasen Tiefe zu sehen, selbst wenn diesen Phrasen Substanz fehlte.
Obwohl die Ergebnisse ein ziemlich konsistentes Bild zeichnen, warnen die Autoren, dass die Daten einige Einschränkungen aufweisen. Die meisten Studien wurden in westlichen Ländern, hauptsächlich in den USA und Kanada, durchgeführt, was bedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere kulturelle Kontexte übertragbar sind. Darüber hinaus wurden in den Studien leicht unterschiedliche Versionen der Bullshit-Rezeptivitätsskala verwendet, was zu Inkonsistenzen führen könnte.
Die Autoren schlagen vor, dass zukünftige Forschungen untersuchen könnten, wie verschiedene kulturelle, bildungsbezogene oder politische Umgebungen die Anfälligkeit für pseudo-tiefgründigen Unsinn beeinflussen. Sie empfehlen auch, dass zukünftige Studien untersuchen, ob Interventionen zur Verbesserung der kritischen Denkfähigkeiten die Anfälligkeit für pseudo-tiefgründigen Unsinn verringern könnten.
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