CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, die Kommunikation zwischen Gehirnnetzwerken bei jungen Erwachsenen stört. Diese Erkenntnisse könnten erklären, warum Cannabis die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt.

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in Biological Psychiatry: Cognitive Neuroscience and Neuroimaging, hat gezeigt, dass der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC), die Kommunikation zwischen verschiedenen Gehirnnetzwerken bei jungen Erwachsenen beeinträchtigt. Die Forscher fanden heraus, dass selbst eine moderate Dosis THC die interne Konnektivität in Gehirnkreisen reduziert, die für emotionale Regulation, Körperbewusstsein, sensorische Verarbeitung und höheres Denken verantwortlich sind. Diese Ergebnisse könnten helfen, die mentalen und verhaltensbezogenen Veränderungen zu erklären, die viele Menschen erleben, wenn sie Cannabis konsumieren.
Da der Cannabiskonsum unter jungen Erwachsenen zunimmt, konzentrieren sich Wissenschaftler zunehmend darauf, wie die Droge das Gehirn beeinflusst. Insbesondere THC, die Hauptverbindung, die für das „High“ verantwortlich ist, steht im Fokus, da es möglicherweise die Zusammenarbeit verschiedener Gehirnregionen stört. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass THC mit dem natürlichen Cannabinoidsystem des Gehirns interagiert, einem Netzwerk, das Stimmung, Belohnung, Aufmerksamkeit und sensorische Erfahrungen reguliert. THC erhöht die Dopaminaktivität in diesem System, was Verhalten und Kognition beeinflussen kann.
Die Forscher dieser neuen Studie wollten einen breiteren Ansatz verfolgen und die Auswirkungen von THC auf das gesamte Gehirn untersuchen. Sie verwendeten eine Art der Gehirnbildgebung, die misst, wie Gehirnregionen natürlich miteinander koordinieren, wenn eine Person in Ruhe ist, anstatt eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Die Studie umfasste 33 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren, die gelegentlich Cannabis konsumierten, aber ansonsten gesund waren. Um die Auswirkungen von THC zu isolieren, nahmen die Teilnehmer an zwei Sitzungen teil. In einer Sitzung erhielten sie eine Dosis von 7,5 Milligramm oralem THC, in der anderen ein Placebo.
Nach der Einnahme von THC berichteten die Teilnehmer erwartungsgemäß von stärkeren Rauschgefühlen. Die Gehirndaten zeigten jedoch mehr als nur einen allgemeinen Effekt. THC reduzierte die interne Kommunikation in mehreren wichtigen Netzwerken. Einige der am stärksten betroffenen Netzwerke betrafen Bereiche des Gehirns, die mit Gedächtnis, Emotion und Motivation verbunden sind. Dazu gehörten Regionen wie der Hippocampus und das Basalganglien. Andere betroffene Netzwerke waren mit sensorischer Verarbeitung und räumlichem Denken verbunden.
Die Studie fand keine Verbindung zwischen der Stärke dieser Gehirnveränderungen und dem Gefühl des Rausches oder der Häufigkeit des Cannabiskonsums im letzten Monat. Dies deutet darauf hin, dass die beobachteten Veränderungen in der Gehirnkommunikation unabhängig davon auftreten, wie intensiv der Rausch empfunden wird oder wie häufig jemand die Droge konsumiert, zumindest bei Menschen, die sie gelegentlich verwenden. Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass THC weitreichende Auswirkungen darauf hat, wie Gehirnsysteme zusammenarbeiten, insbesondere in Bereichen, die mit Denken, Fühlen und Wahrnehmen zu tun haben.

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