ESSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz der aktuellen Herausforderungen im globalen Wasserstoffmarkt zeigt Thyssenkrupp Nucera eine bemerkenswerte Stabilität und Innovationskraft.

Thyssenkrupp Nucera, ein führender Spezialist im Bereich der Elektrolyse, hat kürzlich seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Trotz eines Umsatzrückgangs von 22 Prozent auf 184 Millionen Euro zeigt das Unternehmen eine beeindruckende operative Stabilität. Dieser Rückgang ist weniger auf einen Geschäftseinbruch zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Natur des Projektgeschäfts, bei dem große Aufträge wie das NEOM-Projekt bereits weit fortgeschritten sind.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen offenbart die Stärken von Thyssenkrupp Nucera. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 9 Prozent auf 663 Millionen Euro. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des operativen Ergebnisses, das von einem Verlust von 13 Millionen Euro auf einen Gewinn von 4 Millionen Euro drehte. Dies zeigt, dass das Unternehmen trotz der Herausforderungen im Wasserstoffmarkt auf einem soliden Fundament steht.
Der globale Wasserstoffmarkt steht derzeit vor einigen Herausforderungen. Projekte werden verschoben, und neue Aufträge bleiben aus, was sich im Auftragseingang von nur 63 Millionen Euro im Quartal widerspiegelt. Dennoch rüstet sich Thyssenkrupp Nucera für bessere Zeiten. Die Übernahme des dänischen Spezialisten Green Hydrogen Systems bringt fortschrittliche Hochdruck-Elektrolyse-Technologie ins Unternehmen, die neue Industrieanwendungen ermöglicht.
Finanziell zeigt sich Thyssenkrupp Nucera stabil. Der positive Free Cashflow verdeutlicht, dass das Geschäft keine externe Finanzierung benötigt. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in die Zukunft, indem es die Belegschaft um 149 Mitarbeiter aufstockt und 24 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Die Jahresprognose bleibt unverändert bei einem Umsatz von 850 bis 920 Millionen Euro und einem ausgeglichenen bis leicht positiven Ergebnis.
Europa bleibt ein Hoffnungsträger für grüne Wasserstofflösungen. Mit 1,5 Gigawatt an Engineering-Aufträgen in der Pipeline und Projekten wie einer 600-Megawatt-Anlage für die Schwerindustrie hat Thyssenkrupp Nucera alle Chancen, vom erwarteten Boom zu profitieren. Dennoch ist Geduld gefragt, bis der Wasserstoffbereich den großen Durchbruch erlebt.

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