DUISBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel Europe steht vor einer umfassenden Restrukturierung, die das Unternehmen zukunftsfähig machen soll. Nach intensiven Verhandlungen mit der IG Metall wurde ein Sanierungstarifvertrag beschlossen, der tiefgreifende Einschnitte vorsieht.
Thyssenkrupp Steel Europe, einer der größten Stahlhersteller Deutschlands, hat sich mit der Gewerkschaft IG Metall auf einen umfassenden Sanierungstarifvertrag geeinigt. Diese Vereinbarung ist das Ergebnis langer und zäher Verhandlungen und soll die Grundlage für eine Neuaufstellung der angeschlagenen Stahlsparte bilden. Die Einigung sieht unter anderem einen erheblichen Kapazitätsabbau und massive Stellenstreichungen vor.
Die Produktionskapazitäten sollen von derzeit 11,5 Millionen Tonnen auf 8,7 bis neun Millionen Tonnen reduziert werden. Dies wird durch die Stilllegung eines Hochofens im Stammwerk Duisburg und die Schließung eines Warmbandwerks sowie eines Elektrobandstandorts in Bochum erreicht. Ein Werk im Siegerland, das ebenfalls von der Schließung bedroht war, bleibt vorerst erhalten, wird jedoch auf seine Wirtschaftlichkeit geprüft.
Insgesamt werden durch diese Maßnahmen rund 11.000 Arbeitsplätze abgebaut, was fast 40 Prozent der Belegschaft entspricht. Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden, jedoch müssen die verbleibenden Mitarbeiter Gehaltseinbußen hinnehmen. Dazu gehören die Streichung des Urlaubsgeldes und eine Verringerung des Weihnachtsgeldes. Die Arbeitszeit wird von 34 auf 32,5 Stunden pro Woche reduziert, was weitere finanzielle Einbußen bedeutet.
Die Restrukturierung ist Teil eines größeren Plans, der auch den Verkauf von 50 Prozent der Stahlsparte an die EP Corporate Group des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský umfasst. Diese Partnerschaft soll Thyssenkrupp helfen, die finanziellen Herausforderungen zu meistern, die durch die schwache Konjunktur und den Preisdruck auf dem Weltmarkt entstanden sind.
Die Stahlindustrie in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen, darunter hohe Energiekosten und der Wettbewerb mit Billigstahl aus Asien. Die Transformation hin zu grünen Technologien, wie der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion, ist notwendig, aber kostspielig. Trotz staatlicher Förderung können die erforderlichen Investitionen in Milliardenhöhe nicht allein durch den operativen Gewinn finanziert werden.
Die Einigung mit der IG Metall wird als Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel angesehen. Die Maßnahmen sollen überschüssige Kapazitäten abbauen und die Effizienz verbessern, um ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau zu erreichen. Gewerkschaftsführer und Betriebsräte betonen, dass die Vereinbarung schmerzhafte, aber notwendige Schritte beinhaltet, um Arbeitsplätze und Standorte langfristig zu sichern.
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