MOSBACH / LONDON (IT BOLTWISE) – Nach über 100 Jahren steht der Maschinenbauer Hüller Hille vor dem endgültigen Aus. 76 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsplätze, da die Insolvenzmasse nicht ausreicht, um die Gehälter zu zahlen. Die IG Metall sieht die Beschäftigten als klare Verlierer in dieser Situation.

Der traditionsreiche Maschinenbauer Hüller Hille aus Mosbach in Baden-Württemberg steht vor dem endgültigen Aus. Nach mehr als einem Jahrhundert Firmengeschichte müssen 76 Beschäftigte ihre Arbeitsplätze aufgeben, da die Insolvenzmasse nicht ausreicht, um die ausstehenden Gehälter zu begleichen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann hat angekündigt, dass der Betrieb bis spätestens Ende Januar 2026 stillgelegt wird.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens sind nicht neu. Bereits zu Jahresbeginn hatten rund 100 Mitarbeiter ihr Gehalt vor Gericht einklagen müssen, nachdem Zahlungen monatelang ausgeblieben waren. Die IG Metall hatte damals eine Insolvenzanmeldung gefordert, die nun Realität geworden ist. Thomas Bohlender von der IG Metall Heidelberg betont, dass die Beschäftigten die klaren Verlierer dieser Situation sind.
Die Geschichte von Hüller Hille reicht bis ins Jahr 1923 zurück, als die Karl Hüller GmbH in Ludwigsburg gegründet wurde. 1947 folgte die Maschinenfabrik Diedesheim in Mosbach-Diedesheim. Beide Betriebe wurden 1994 unter dem Dach des Thyssen-Konzerns zusammengeführt. Seit 2019 befindet sich Hüller Hille in chinesischem Besitz, doch die erhoffte Sanierung blieb aus.
Der Fall Hüller Hille ist exemplarisch für eine breitere Krise in der Industrie, insbesondere im baden-württembergischen Maschinen- und Automobilsektor. Viele Unternehmen kämpfen mit gestiegenen Kosten, schwacher Nachfrage und der schleppenden Transformation. Die Insolvenz von Hüller Hille zeigt, wie tiefgreifend die Herausforderungen für traditionelle Industriebetriebe sind.

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