VENEDIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Hochzeit von Jeff Bezos in Venedig hat eine Welle der Empörung unter den Einwohnern der Lagunenstadt ausgelöst. Während die Feierlichkeiten als glamouröses Ereignis für die Elite geplant sind, sehen viele Venezianer darin ein weiteres Zeichen für den Ausverkauf ihrer Stadt.
Die bevorstehende Hochzeit von Jeff Bezos und Lauren Sánchez in Venedig hat nicht nur die Aufmerksamkeit der internationalen Presse erregt, sondern auch die Gemüter der Einheimischen erhitzt. Für viele Venezianer ist das Event weniger ein romantisches Spektakel als vielmehr ein Symbol für die Kommerzialisierung und den Ausverkauf ihrer Stadt. Die Proteste gegen die Hochzeit sind laut und deutlich: „No space for Bezos“ schallt es von der Rialto-Brücke und durch die engen Gassen der Altstadt.
Die Kritik der Demonstranten richtet sich nicht nur gegen den Amazon-Gründer selbst, sondern trifft einen Nerv, der in Venedig seit Jahren blank liegt: den Überdruss an Massentourismus, Luxusevents und der Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Die geplante Feier, die rund 200 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Showbusiness anziehen soll, wird von vielen als Provokation wahrgenommen.
Venedig, einst eine blühende Handelsstadt, kämpft seit Jahrzehnten mit den Folgen des Overtourism. Die Altstadt schrumpft kontinuierlich: Nur noch etwa 50.000 Menschen leben dauerhaft auf den Inseln, während jährlich rund 20 Millionen Touristen durch die engen Gassen strömen. Die Venezianer fühlen sich zunehmend als Statisten in einer Freiluftkulisse, die von Kreuzfahrtpassagieren, Millionärsyachten und Luxusfeiern dominiert wird.
Obwohl Bezos laut Berichten rund 80 Prozent der Hochzeitsdienstleistungen von lokalen Anbietern ausrichten lässt, sprechen Kritiker von kosmetischen Effekten. Die wirtschaftlichen Impulse, die von solchen Events ausgehen, ändern nichts an den steigenden Mieten und der Verdrängung von Familien. Bürgermeister Luigi Brugnaro betont, dass das Event den normalen Ablauf des Stadtlebens nicht beeinträchtigen werde, doch viele Einwohner bleiben skeptisch.
Die Proteste gegen die Bezos-Hochzeit sind nur das sichtbare Symptom einer viel größeren Strukturkrise. Bereits 2021 wurden große Kreuzfahrtschiffe aus dem historischen Zentrum verbannt, und 2024 folgte eine Eintrittsgebühr für Tagesgäste in der Hochsaison. Doch diese Maßnahmen reichen vielen Kritikern nicht aus. Der Frust über die systematische Übernutzung der Stadt sitzt tief.
Der Fall Bezos illustriert, wie eng Tourismus, Immobilienpreise und soziale Spaltung in Venedig zusammenhängen. Während die Stadt als UNESCO-Weltkulturerbe glänzt, wird sie gleichzeitig von den eigenen Bewohnern entkernt. Luxusevents wie die Bezos-Hochzeit sind dabei nur der sichtbarste Ausdruck einer Entwicklung, die Experten seit Jahren kritisieren: Venedig verliert seine urbane Substanz.
Für die wenigen verbliebenen Venezianer stellt sich zunehmend eine existenzielle Frage: Wie viel Exklusivität, wie viele Milliardenhochzeiten und Megatouristen verträgt eine Stadt, die längst mehr Besucher als Einwohner zählt?
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