Venezolanischer Asylsuchender in San Diego von ICE festgenommen

SAN DIEGO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein junger Mann, der aus der venezolanischen Armee desertierte und in den USA Asyl suchte, wurde von der Einwanderungsbehörde ICE in San Diego festgenommen. Sein Anwalt warnt vor den tödlichen Konsequenzen einer möglichen Abschiebung.

Die Festnahme eines 22-jährigen Asylsuchenden in San Diego hat für Aufsehen gesorgt. Der junge Mann, der aus der venezolanischen Armee desertierte, wurde von der US-amerikanischen Einwanderungsbehörde ICE direkt nach einer Anhörung am Bundesgericht festgenommen. Sein Anwalt, Michael Hirman, betont, dass eine Abschiebung nach Venezuela für seinen Mandanten den sicheren Tod bedeuten würde.

Der Asylsuchende, der aus Sicherheitsgründen nur als José bezeichnet wird, war zuvor als Leutnant in der venezolanischen Armee tätig. Er erhielt eine spezielle Ausbildung in Kuba, entschied sich jedoch, das Militär zu verlassen, nachdem er Zeuge von Unterdrückung und Korruption geworden war. José floh über den gefährlichen Darién Gap in die USA und kam im Januar in San Diego an, um politisches Asyl zu beantragen.

Hirman beschreibt José als jemanden, der die Freiheit liebt und bereit ist, sein Leben für die Verteidigung der USA zu riskieren. Er sieht in ihm einen idealen Kandidaten für Asyl in den Vereinigten Staaten. Während einer routinemäßigen Anhörung wurde der Fall von José vom Department of Homeland Security an die US-amerikanische Einwanderungsbehörde weitergeleitet, was normalerweise als positiver Schritt gilt.

Doch anstatt den Erfolg zu feiern, wurde José von ICE-Beamten festgenommen, die behaupteten, er sei für eine beschleunigte Abschiebung vorgesehen. Diese Praxis, Menschen direkt nach der Entlassung aus der Gerichtsbarkeit zu verhaften, hat in der Anwaltsgemeinschaft für Empörung gesorgt. Hirman berichtet, dass ähnliche Fälle landesweit zunehmen.

Josés Familie ist in großer Sorge um sein Leben. Sein Onkel äußerte Unverständnis über die Festnahme und betonte, dass die USA ein Land seien, das die Rechte der Menschen schützen sollte. Hirman hofft, dass ein bevorstehendes Interview zur Glaubwürdigkeit von Josés Angst vor Verfolgung seine Abschiebung verhindern könnte.

Die Festnahme von José wirft ein Schlaglicht auf die aktuellen Praktiken der Einwanderungsbehörden in den USA. Hirman und andere Anwälte sind besorgt über die zunehmende Zahl von Festnahmen direkt nach Gerichtsterminen und die unklaren rechtlichen Folgen für die Betroffenen. Die Zukunft von José bleibt ungewiss, während seine Familie und sein Anwalt um sein Leben bangen.

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