BONN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplante Einführung eines neuen Logos zur Kennzeichnung von Fleischprodukten, das über die Haltungsbedingungen der Tiere informieren soll, steht vor erheblichen Herausforderungen. Ursprünglich für August geplant, könnte die Umsetzung nun bis 2026 verschoben werden.

Die Einführung eines neuen Logos zur Kennzeichnung von Fleischprodukten, das die Haltungsbedingungen der Tiere transparent machen soll, steht vor erheblichen Herausforderungen. Ursprünglich war geplant, dass ab August ein solches Logo auf Fleischwaren im Handel zu finden sein sollte. Doch der Verband der Fleischwirtschaft (VDF) sieht noch viele Hürden, die eine fristgerechte Umsetzung unmöglich machen könnten.
Gereon Schulze Althoff, Vorstandsmitglied des VDF, bezeichnete das Gesetz als ein “Bürokratiemonster”, das die gesamte Wertschöpfungskette belaste, ohne einen wirklichen Mehrwert für die Verbraucher zu bieten. Sein Kollege Hubert Kelliger ergänzte, dass die Agrarministerkonferenz bereits eine Verschiebung der Frist auf den 1. Januar 2026 befürwortet habe.
Die Kennzeichnung soll zunächst für frisches Schweinefleisch gelten, das von in Deutschland gehaltenen, geschlachteten und verarbeiteten Tieren stammt. Es sind fünf Haltungsformen vorgesehen: Stall, Stall und Platz, Frischluftstall, Auslauf/Weide sowie Bio. Ursprüngliche Pläne, das Logo auf andere Tierarten und die Gastronomie auszuweiten, wurden nach dem Bruch der Ampel-Koalition nicht weiterverfolgt.
Ein weiterer Kritikpunkt von Schulze Althoff ist das fehlende Kontrollkonzept. Die Verantwortung für die Kontrolle wurde vom Bund auf die Länder und von diesen auf die örtlichen Behörden verlagert, die personell nicht ausreichend ausgestattet seien. “Der Staat hat sich da einen schlanken Fuß gemacht”, so Schulze Althoff.
In der Fleischbranche herrscht Unsicherheit. Laut Kelliger ist die Selbstversorgungsquote in Deutschland in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Die Politik der Ampelregierung habe zur Verunsicherung beigetragen und viele Landwirte dazu veranlasst, aus der Fleischproduktion auszusteigen. Gleichzeitig steige der Fleischkonsum wieder an.
Die Einführung der Fleischkennzeichnung könnte langfristig zu einer besseren Transparenz für Verbraucher führen, die zunehmend Wert auf nachhaltige und ethische Produktionsbedingungen legen. Doch die Umsetzung erfordert eine sorgfältige Planung und ausreichende Ressourcen, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Experten sehen in der Verschiebung der Frist eine Chance, die bestehenden Herausforderungen zu adressieren und ein effektives Kontrollsystem zu entwickeln. Langfristig könnte die Kennzeichnung auch auf andere Tierarten und Produkte ausgeweitet werden, um eine umfassendere Transparenz in der Lebensmittelindustrie zu gewährleisten.

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