WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Eurozone fordert der neue Gouverneur der österreichischen Nationalbank, Martin Kocher, eine vorsichtige Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Er hebt die Bedeutung von Preisstabilität und datengetriebenen Entscheidungen hervor, um die unterschiedlichen Inflationsraten in den Mitgliedsländern zu berücksichtigen. Kocher plädiert für eine besonnene Herangehensweise, um voreilige Zinsschritte zu vermeiden, die möglicherweise bald wieder rückgängig gemacht werden müssten.

Martin Kocher, der kürzlich ernannte Gouverneur der österreichischen Nationalbank, hat sich im Vorfeld der nächsten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) im September für eine vorsichtige und durchdachte Zinspolitik ausgesprochen. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten, die durch den Handelskonflikt mit den USA und die unterschiedlichen Inflationsraten innerhalb der Eurozone verursacht werden, betont Kocher die Notwendigkeit, voreilige Zinsschritte zu vermeiden. Solche Schritte könnten sich als unklug erweisen und müssten möglicherweise bald wieder rückgängig gemacht werden.
Kocher äußert sich nicht explizit dazu, ob er für eine Beibehaltung oder Senkung des Zinssatzes plädiert, hebt jedoch die Vielfalt der Meinungen innerhalb des EZB-Rates hervor. Einige Ratsmitglieder sprechen sich für Vorsicht in den kommenden Wochen aus, was der neue Notenbankchef unterstützt. Ein ständiges Auf und Ab der Zinsen wird als unzureichend angesehen, um die wirtschaftlichen Herausforderungen effektiv zu bewältigen.
Im Juli hatte die EZB nach einer Serie von Zinssenkungen eine Pause eingelegt und ihren Einlagensatz bei 2,0 Prozent belassen. Das Ziel der EZB bleibt es, die Inflation nahe bei 2 Prozent zu halten, während gleichzeitig die schwächelnde Wirtschaft nicht weiter gebremst werden soll. Österreich verzeichnet eine höhere Inflationsrate als der Durchschnitt der Eurozone, was zusätzliche Herausforderungen für die nationale Wirtschaftspolitik mit sich bringt.
Kocher betont, dass geldpolitische Entscheidungen allein nicht ausreichen, um das nationale Inflationsproblem zu lösen. Es seien weitergehende wirtschaftspolitische Maßnahmen erforderlich, um die Differenz zwischen der Teuerungsrate in Österreich und der Eurozone anzugehen. Er legt großen Wert auf Preisstabilität und erklärt, dass sich die bisherigen Richtlinien Österreichs unter seiner Führung nicht dramatisch ändern werden, es sei denn, die Gesamtlage wendet sich gravierend.
Für Kocher ist eine konsistente und langfristige Geldpolitik entscheidend. Er betont die Wichtigkeit datenbasierter Entscheidungen und ist bereit, im EZB-Rat eine Minderheitsmeinung zu vertreten, sollte dies notwendig sein. Insgesamt strebt er jedoch nach Einmütigkeit im Gremium, was auch für die Außenwirkung von Bedeutung ist. Sein Vorgänger, Robert Holzmann, hatte in der Vergangenheit häufig gegen die Mehrheitsmeinung bei Zinsentscheidungen gestimmt.

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