LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen auf den internationalen Devisenmärkten haben die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Währungssicherungen für Euro-Investoren neu entfacht. Während der Dollar an Wert verliert und der Euro zulegt, stehen Anleger vor der Herausforderung, ihre Portfolios gegen mögliche Verluste abzusichern.
Die jüngsten Schwankungen auf den Devisenmärkten haben das Interesse an Währungssicherungen neu entfacht. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar seit Jahresbeginn deutlich an Wert gewonnen, was Euro-Investoren mit US-Vermögenswerten vor Herausforderungen stellt. Ein Dollar kostet derzeit nur noch rund 0,87 Euro, was die Kaufkraft von Euro-Investoren beeinträchtigen könnte, sollte der Dollar weiter an Wert verlieren.
Die Absicherung gegen Währungsrisiken ist jedoch ein komplexes Unterfangen. Wer sich für eine Währungssicherung entscheidet, kauft sich Stabilität, muss dafür aber laufende Kosten in Kauf nehmen. Diese Kosten sind in letzter Zeit gestiegen, da die Zinsdifferenz zwischen dem Euro- und dem US-Raum zugenommen hat. Während die US-Notenbank an einem höheren Zinsniveau festhält, hat die Europäische Zentralbank bereits einen Lockerungskurs eingeschlagen.
Die Absicherung eines Dollar-Engagements kostet aktuell rund zwei Prozent pro Jahr. Diese Kosten erscheinen auf den ersten Blick überschaubar, summieren sich jedoch über einen Zeitraum von zehn Jahren auf etwa 20 Prozent. Dies entspricht in etwa dem Verlust, den eine schleichende Dollar-Abwertung in derselben Zeit verursachen könnte. Somit steht der Anleger vor der Entscheidung, ob er einen garantierten Verlust durch Absicherung in Kauf nimmt oder das Risiko einer weiteren Dollar-Abwertung eingeht.
Langfristige Prognosen über Währungskurse sind oft unzuverlässig. Zu viele Faktoren wie Geopolitik, Handelsströme und Marktpsychologie spielen eine Rolle. Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt, dass der Dollar zwischen 2002 und 2008 stark an Wert verlor, um danach wieder zuzulegen. Daher ist es unklar, ob der aktuelle Trend nachhaltig ist oder nur ein temporärer Ausschlag.
Ein Praxisbeispiel aus dem Bereich Private Equity verdeutlicht die schwierige Abwägung. Ein typisches Portfolio, das stark auf den Dollar setzt, könnte bei einer 25-prozentigen Abwertung der US-Währung innerhalb von zehn Jahren eine Rendite-Erosion von 10,0 auf 6,9 Prozent erleben. Mit vollständiger Währungssicherung ließe sich der Verlust auf 7,8 Prozent begrenzen, was jedoch mit hohen Kosten verbunden ist.
Für professionelle Investoren ist Währungsmanagement ein strategisches Risikomanagement-Tool und kein Spekulationsinstrument. Absicherung macht Sinn, wenn sie die Volatilität senkt und Cashflows planbarer macht. Privatanleger sollten zunächst prüfen, wie hoch der Fremdwährungsanteil in ihrem Portfolio ist, bevor sie sich für eine teure Absicherung entscheiden.
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