SEOUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die koreanische Streaming-Plattform Watcha Inc. befindet sich nun unter gerichtlicher Verwaltung, nachdem ein Gericht in Seoul einem Gläubigerantrag auf Unternehmenssanierung stattgegeben hat. Dies markiert einen der prominentesten Rückschläge in der sich verschärfenden Krise der koreanischen Tech-Startups.

Die Entscheidung des Gerichts, Watcha unter gerichtliche Verwaltung zu stellen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die koreanische Tech-Startup-Szene unter zunehmendem Druck steht. Watcha, einst als vielversprechender Konkurrent von Netflix in Südkorea angesehen, kämpft nun mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Die Plattform, die als erste ihrer Art in Korea galt, hat in den letzten Jahren mit einer zunehmenden Verschuldung zu kämpfen gehabt, die letztlich zur vollständigen Kapitalerosion führte.

Der aktuelle CEO von Watcha, Park Tae-hoon, wurde vom Gericht als Verwalter des Unternehmens eingesetzt. Unter der gerichtlichen Verwaltung ist das Unternehmen nun in seinen Handlungen stark eingeschränkt und darf ohne gerichtliche Genehmigung keine wesentlichen Vermögenswerte verkaufen oder Verträge abschließen. Gläubiger und Aktionäre müssen ihre Ansprüche bis Anfang nächsten Monats einreichen, und ein Sanierungsplan ist bis zum 7. Januar fällig. Sollte das Gericht den Reorganisationsplan ablehnen, droht Watcha die Liquidation.

Trotz der Einwände des Managements und einiger Investoren, die argumentierten, dass das Unternehmen Fortschritte bei der Verringerung der Verluste gemacht habe, entschied das Gericht zugunsten von Enlight Ventures. Diese Venture-Capital-Firma hatte den Antrag auf gerichtliche Verwaltung gestellt, da Watcha seit längerem in Zahlungsverzug bei Anleihen war. Insbesondere konnte Watcha 49 Milliarden Won an Wandelanleihen, die 2021 ausgegeben wurden, nicht verlängern, was zu einem finanziellen Abwärtssog führte.

Die Schwierigkeiten von Watcha sind symptomatisch für eine breitere Krise in der koreanischen Tech-Startup-Szene. Viele Unternehmen, die während der COVID-19-Pandemie durch reichlich vorhandenes Risikokapital florierten, stehen nun vor Herausforderungen durch straffere monetäre Bedingungen und ein nachlassendes Investoreninteresse. Laut Gerichtsdokumenten wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 728 Insolvenz- und Unternehmenssanierungsfälle gemeldet, die höchste Zahl seit der COVID-19-Krise.

Der Niedergang von Watcha bietet eine lehrreiche Geschichte für die einst florierende Startup-Szene in Korea. Das Unternehmen, das 2011 als Filmempfehlungsmaschine startete und sich später zu einem abonnementbasierten Streaming-Dienst entwickelte, konnte nicht mit den finanzstarken globalen Akteuren wie Netflix und Disney Plus konkurrieren. Diese haben ihre koreanischsprachigen Inhalte aggressiv erweitert, was den Wettbewerb verschärft hat.

Die Zukunft von Watcha hängt nun von seinem Sanierungsplan und der Bereitschaft der Gläubiger ab, Schulden umzustrukturieren. Analysten sehen in diesem Fall ein warnendes Beispiel dafür, dass auch die Plattformökonomie nicht immun gegen die Schwerkraft finanzieller Grundlagen ist. Die Marktbereinigung im Technologiesektor wird voraussichtlich anhalten, da mehr Startups unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen zusammenbrechen.

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Watcha unter gerichtlicher Verwaltung: Ein Zeichen für die Krise der koreanischen Startups
Watcha unter gerichtlicher Verwaltung: Ein Zeichen für die Krise der koreanischen Startups (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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