LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung des Internets durch KI-Unternehmen zur Entwicklung ihrer Modelle steht zunehmend im Fokus rechtlicher Auseinandersetzungen. Große Namen wie Disney und Universal haben Klagen eingereicht, um die Verwendung urheberrechtlich geschützter Inhalte durch KI-Dienste zu unterbinden.
Die Debatte um die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte durch KI-Unternehmen hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt aufgenommen. Im Zentrum stehen dabei die Fair-Use-Regeln, die von Unternehmen wie OpenAI, Meta und Midjourney als Rechtfertigung für ihre Praktiken angeführt werden. Diese Unternehmen argumentieren, dass ihre Nutzung der Inhalte transformativ sei und somit unter die Fair-Use-Regelung falle.
Eine Studie von Rechtswissenschaftlern der Universitäten Stanford, Cornell und West Virginia hat gezeigt, dass KI-Modelle wie Metas Llama 3.1 70B in der Lage sind, große Teile von Büchern wie dem ersten Band von Harry Potter nahezu wortgetreu wiederzugeben. Diese sogenannte ‘Memorization’ wirft Fragen auf, inwieweit solche Praktiken gegen das Urheberrecht verstoßen.
Die Klagen gegen KI-Unternehmen betreffen nicht nur die Frage der Memorization, sondern auch den Umfang und die Art der Datennutzung. So wird berichtet, dass Unternehmen wie Meta und OpenAI auf Datenquellen zurückgreifen, die urheberrechtlich geschützte Inhalte enthalten, um ihre Modelle zu trainieren. Dies hat zu einem erheblichen Anstieg des Datenverkehrs auf Plattformen wie Wikipedia geführt, die von AI-Crawlern durchforstet werden.
Ein zentraler Punkt in den rechtlichen Auseinandersetzungen ist die Frage, ob das Training von KI-Modellen mit geschützten Inhalten einen Urheberrechtsverstoß darstellt. Einige Argumente besagen, dass der Trainingsprozess selbst eine digitale Kopie der Werke erfordert, was gegen das Urheberrecht verstoßen könnte. Andere sehen das Modell als ein abgeleitetes Werk, das durch den Trainingsprozess entsteht.
Die Fair-Use-Regeln spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewertung dieser Praktiken. Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist der Fall Google Books, bei dem die Nutzung von Buchauszügen als transformativ anerkannt wurde, da sie sich stark vom ursprünglichen Zweck der Bücher unterschied. Ähnlich argumentieren KI-Unternehmen, dass ihre Modelle mehr bieten als nur die Wiedergabe von Inhalten, indem sie Nutzern helfen, kreativer und produktiver zu sein.
Die laufenden Gerichtsverfahren in den USA, darunter die Klage der New York Times gegen OpenAI, könnten wegweisend für die Zukunft der KI-Entwicklung sein. Die Gerichte müssen entscheiden, ob die Nutzung urheberrechtlich geschützter Inhalte durch KI-Modelle unter die Fair-Use-Regeln fällt oder ob sie gegen das Urheberrecht verstößt. Diese Entscheidungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Branche haben.
Parallel zu den rechtlichen Auseinandersetzungen setzen KI-Unternehmen auch auf politischen Einfluss, um ihre Interessen zu wahren. OpenAI hat sich bereits in die Diskussion um den AI Action Plan der US-Regierung eingebracht und argumentiert, dass das Training mit urheberrechtlich geschützten Inhalten im nationalen Interesse der USA liegt.
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