MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Fähigkeit von Kindern, ihr Verhalten zu regulieren, spielt eine entscheidende Rolle beim Erlernen von Sprachen. Eine neue Studie zeigt, dass Kinder mit besserer Selbstkontrolle auch komplexere Satzstrukturen wie Passivsätze besser verstehen.

Die Fähigkeit von Kindern, ihr Verhalten zu regulieren, ist eng mit ihrem Spracherwerb verbunden. Eine aktuelle Studie, die von der George Washington University durchgeführt wurde, zeigt, dass Kinder mit stärkeren exekutiven Funktionen besser in der Lage sind, komplexe Satzstrukturen wie Passivsätze zu verstehen. Diese Erkenntnisse basieren auf Tests mit über 100 niederländischen Kindern im Alter von 4 bis 5 Jahren, die an Satzverständnisaufgaben teilnahmen.
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder mit besserer Selbstregulation Passivsätze, die für junge Lernende oft eine Herausforderung darstellen, genauer interpretieren konnten. Diese Ergebnisse deuten auf eine Rückkopplungsschleife hin, in der kognitive Kontrolle die Sprachentwicklung unterstützt, die wiederum die exekutiven Fähigkeiten stärkt.
Die Studie, die von Associate Professor Malathi Thothathiri und einem Team der Max-Planck-Gesellschaft durchgeführt wurde, untersuchte, wie exekutive Funktionen das Sprachverständnis unterstützen. Die Kinder wurden eingeladen, an einer Reihe von Aufgaben teilzunehmen, darunter auch solche, die ihre exekutiven Funktionen messen. Anschließend absolvierten sie eine Online-Übung, bei der sie aktive und passive Sätze hörten und das entsprechende Bild auf dem Bildschirm auswählten.
Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit höheren exekutiven Funktionen nicht nur Passivsätze besser verstehen, sondern auch langfristig von einem verbesserten Syntaxverständnis profitieren. Diese Beziehung war jedoch eng mit den allgemeinen Sprachfähigkeiten der Kinder verknüpft. Die Studie legt nahe, dass es während der kindlichen Entwicklung eine positive Spirale gibt, in der exekutive Funktionen und Sprachfähigkeiten sich gegenseitig verstärken.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Royal Society Open Science veröffentlicht und von der National Institute on Deafness and Other Communication Disorders sowie der Max-Planck-Gesellschaft unterstützt. Diese Studie bietet wertvolle Einblicke in die Rolle der kognitiven Kontrolle beim Spracherwerb und könnte wichtige Implikationen für pädagogische Ansätze haben.
Die Fähigkeit, Passivsätze zu verstehen, ist ein wichtiger Meilenstein im Spracherwerb, da sie eine komplexere Verarbeitung erfordert. Kinder neigen dazu, das erste Substantiv in einem Satz als handelnde Person zu interpretieren, was bei Passivsätzen zu Missverständnissen führen kann. Die Studie zeigt, dass exekutive Funktionen eine Schlüsselrolle dabei spielen, diese Missverständnisse zu korrigieren und das Sprachverständnis zu verbessern.
Diese Erkenntnisse könnten auch Auswirkungen auf die Entwicklung von Lehrmethoden haben, die darauf abzielen, die exekutiven Funktionen von Kindern zu stärken, um ihren Spracherwerb zu fördern. Durch gezielte Übungen, die sowohl die kognitive Kontrolle als auch die Sprachfähigkeiten ansprechen, könnten Kinder effektiver lernen und komplexere Sprachstrukturen besser verstehen.

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