WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Wiener Börse hat den Handel am Freitag mit deutlichen Gewinnen beendet, wobei der ATX um 1,04 Prozent zulegte. Besonders hervorzuheben sind die Aktien der Raiffeisen Bank International, die um beeindruckende 7,4 Prozent gestiegen sind. Hintergrund ist eine mögliche Entschädigung für Sanktionen in Russland, die derzeit in der EU diskutiert wird.

Die Wiener Börse hat am Freitag mit einem deutlichen Plus geschlossen, was vor allem auf die starke Performance der Raiffeisen Bank International (RBI) zurückzuführen ist. Der ATX legte um 1,04 Prozent zu und schloss bei 4.756,79 Punkten, während der ATX Prime um 1,01 Prozent auf 2.377,15 Zähler stieg. Besonders bemerkenswert war der Anstieg der RBI-Aktien um 7,4 Prozent auf 31,14 Euro. Diese Entwicklung wurde durch Berichte ausgelöst, dass Österreich in der EU auf eine Regelung zur Entschädigung der RBI für eine in Russland verhängte Strafe drängt.
Die österreichische Regierung setzt sich dafür ein, dass im 19. Sanktionspaket der EU eine Klausel aufgenommen wird, die eine Entschädigung für die RBI vorsieht. Dies könnte die Freigabe von Aktien des Baukonzerns Strabag im Wert von rund 2 Milliarden Euro umfassen, die dem sanktionierten russischen Oligarchen Oleg Deripaska zugerechnet werden. Diese Aktien könnten dann an die RBI transferiert werden, was bisher aufgrund der EU-Sanktionen nicht möglich war. Analysten der Erste Group betonten, dass jegliche positive Entwicklung aus Russland die Aktienbewertung der RBI verbessern würde.
Auch die Aktien von Frequentis waren stark gefragt und verzeichneten zeitweise einen Anstieg von über 10 Prozent. Das Unternehmen könnte von der aktuellen Diskussion um die Errichtung eines “Drohnenwalls” um Europa profitieren, da es Kommunikations- und Informationssysteme für die militärische Flugsicherung anbietet. Die Sichtung von Drohnen russischer Herkunft hatte zuletzt in Europa für Verunsicherung gesorgt, was die Nachfrage nach Drohnenabwehrsystemen erhöht.
Unter den weiteren Gewinnern des ATX befanden sich die Aktien von voestalpine, die um 2,4 Prozent zulegten. Stahlwerte waren europaweit gefragt, was durch einen optimistischen Branchenkommentar von Analyst Tristan Gresser von Exane BNP Paribas unterstützt wurde. Im Gegensatz dazu gehörten die Aktien von CPI Europe zu den größten Verlierern im Index mit einem Minus von 1,1 Prozent. Insgesamt war der Handel an anderen europäischen Börsen am Freitag eher impulsarm, was teilweise auf den Feiertag in Deutschland und den “Shutdown” in den USA zurückzuführen war, der die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts verzögerte.

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