BRAUNSCHWEIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Vor zehn Jahren erschütterte der Dieselskandal die Automobilindustrie. Volkswagen steht noch immer vor rechtlichen Herausforderungen, während die Aufarbeitung des Skandals andauert. Trotz milliardenschwerer Entschädigungen bleibt die Frage nach der Verantwortung offen. Der Konzern behauptet, aus den Fehlern gelernt zu haben, doch Kritiker zweifeln an der Lernfähigkeit des Unternehmens.

Der Dieselskandal, der vor einem Jahrzehnt die Automobilbranche erschütterte, ist noch lange nicht abgeschlossen. Volkswagen, der Wolfsburger Autobauer, steht weiterhin im Zentrum der rechtlichen Auseinandersetzungen. In einem Kellerraum des Landgerichts Braunschweig stapeln sich Aktenberge, die von enttäuschten Kunden zeugen, die Schadensersatz fordern. Diese Kunden werfen dem Konzern vor, illegale Software zur Manipulation der Abgaswerte eingesetzt zu haben.
Der Skandal, der als beispielloser Wirtschaftsbetrug gilt, hat globale Auswirkungen. Allein das Landgericht Braunschweig musste sich mit 43.000 Einzelansprüchen von VW-Kunden auseinandersetzen. Gerichtssprecher Benedikt Eicke beschreibt die Situation als eine Herausforderung auf allen Ebenen. Dennoch plant das Gericht, die letzten Fälle in diesem Jahr abzuschließen.
Während die zivilrechtlichen Klagen in Deutschland weiterlaufen, beschäftigt der Skandal auch die Strafgerichte. Im November beginnt ein neuer Prozess gegen fünf ehemalige VW-Mitarbeiter. Der erste Strafprozess gegen vier Ex-Manager endete mit Haftstrafen, doch alle vier haben Berufung eingelegt. Die zentrale Frage nach der Verantwortung für die Entwicklung der Manipulationssoftware bleibt weiterhin ungeklärt.
Volkswagen hat im Zuge des Skandals über 33 Milliarden Euro aufbringen müssen. Der aktuelle VW-Chef Oliver Blume betont, dass der Konzern heute ein anderes Unternehmen sei, mit einem klaren Teamgeist und offenen Entscheidungsprozessen. Kritiker wie der Automobilexperte Stefan Bratzel und der Anwalt Ralph Sauer zweifeln jedoch an der Lernfähigkeit des Unternehmens und werfen VW vor, weiterhin den maximalen Profit anzustreben.
Die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals wird noch Jahre dauern. Neben den laufenden Zivilklagen steht auch eine Sammelklage von Anlegern im Raum, die vor dem Oberlandesgericht Braunschweig verhandelt wird. Diese fordern eine Milliardensumme von VW, da sie im Zuge des Skandals finanzielle Verluste erlitten haben. Die Einführung der digitalen Akte könnte die Bearbeitung solcher Fälle künftig erleichtern.

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