BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Handwerkssektor steht vor einer doppelten Herausforderung: einem akuten Fachkräftemangel und einem bevorstehenden Generationswechsel. Diese Entwicklungen bedrohen die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Branche, die traditionell als Rückgrat der deutschen Wirtschaft gilt.

Der Fachkräftemangel im deutschen Handwerk hat sich zu einem ernsthaften Problem entwickelt, das die Branche vor große Herausforderungen stellt. Laut dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) blieben Ende des letzten Jahres über 125.500 Stellen unbesetzt, wobei Experten vermuten, dass der tatsächliche Bedarf sogar noch höher liegt. Diese Lücke in der Belegschaft könnte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen, da viele erfahrene Handwerker in den Ruhestand gehen und ein Generationswechsel ansteht.
Der Generationswechsel betrifft mehr als zehn Prozent der über eine Million Handwerksbetriebe in Deutschland. In den nächsten fünf Jahren werden etwa 125.000 Unternehmen neue Inhaber suchen müssen. Diese Situation erfordert nicht nur eine strategische Planung, sondern auch politische Unterstützung, um den Übergang reibungslos zu gestalten und die Kontinuität der Betriebe zu sichern.
Die Herausforderungen des Fachkräftemangels und des Generationswechsels werden durch bürokratische Hürden und steigende Kosten verschärft. ZDH-Präsident Jörg Dittrich fordert daher dringend Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken und die bürokratischen Belastungen zu reduzieren. Ohne solche Maßnahmen könnten viele finanziell gesunde Betriebe gezwungen sein, ihre Türen zu schließen.
Die Notwendigkeit politischer Reformen wurde auch von Robert Habeck, dem scheidenden Bundeswirtschaftsminister, in seiner Abschiedsrede auf der Münchner Handwerksmesse betont. Er unterstrich die Bedeutung des Handwerks als stabilen Wirtschaftsfaktor und rief dazu auf, die Branche zu unterstützen, um ihre goldenen Zeiten fortzusetzen.
Ein weiteres Problem, das die Branche belastet, ist der Rückgang der Arbeitsplätze. Im Jahr 2023 ging die Zahl der Arbeitsplätze im Handwerk um etwa 80.000 zurück. Diese Entwicklung ist teilweise auf die genannten Herausforderungen zurückzuführen, aber auch auf die sich verändernden Anforderungen des Marktes, die eine Anpassung der Betriebe erfordern.
Die Zukunft des Handwerks hängt maßgeblich von der Fähigkeit ab, junge Talente zu gewinnen und zu halten. Dies erfordert nicht nur attraktive Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen, sondern auch eine stärkere Integration moderner Technologien und digitaler Lösungen in die handwerklichen Prozesse. Nur so kann die Branche ihre Attraktivität für die nächste Generation sichern und ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten.
Die Gespräche auf der Münchner Handwerksmesse, die als wichtiger Treffpunkt für politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger gilt, konzentrieren sich daher auf die strategische Ausrichtung der Branche. Der scheidende Bundeskanzler Olaf Scholz und sein voraussichtlicher Nachfolger Friedrich Merz sind ebenfalls anwesend, um die Weichen für die Zukunft zu stellen und die notwendigen Reformen zu diskutieren.

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