DOHA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Eskalation der Cyberkonflikte zwischen Marokko und Algerien hat die marokkanische Hackergruppe ‘Phantom Atlas’ Vergeltungsangriffe auf algerische Regierungsinstitutionen gestartet.

Die marokkanische Hackergruppe ‘Phantom Atlas’ hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie erfolgreiche Cyberangriffe auf algerische Regierungsinstitutionen durchgeführt hat. Diese Aktionen folgten auf einen feindlichen Datenangriff auf Marokkos Nationale Sozialversicherungsanstalt (CNSS) durch algerische Hacker. In einer auf Telegram veröffentlichten Nachricht erklärte Phantom Atlas, dass sie die internen Systeme der algerischen Generalpost- und Telekommunikationsgesellschaft (MGPTT) innerhalb von 24 Stunden nach dem Angriff auf die CNSS kompromittiert hätten.
Die Gruppe behauptete, über 13 Gigabyte vertraulicher Dateien extrahiert zu haben, darunter persönliche Daten und hochsensible strategische Dokumente. Einige Berichte deuten darauf hin, dass die gestohlenen Daten bis zu 20 Gigabyte umfassen könnten. In ihrer Erklärung warnten sie die algerische Regierung direkt, dass jede zukünftige Provokation mit einer gezielten und unverhältnismäßigen Reaktion beantwortet werde.
Zusätzlich zu den Angriffen auf die MGPTT behaupteten die marokkanischen Hacker, auch die Systeme des algerischen Arbeitsministeriums infiltriert zu haben. Sie gaben an, Dokumente aufgedeckt zu haben, die tiefgreifende strukturelle Mängel und chronisches Missmanagement innerhalb wichtiger staatlicher Institutionen offenbaren. Phantom Atlas machte auch eine explizite Anspielung auf den Westsahara-Konflikt und betonte, dass die marokkanische Sahara nicht zur Debatte stehe und unter voller marokkanischer Souveränität bleiben werde.
Die algerische Hackergruppe ‘Jabaroot’ hatte zuvor die Systeme der CNSS angegriffen und dabei angeblich persönliche Daten von fast 2 Millionen marokkanischen Angestellten offengelegt. Die geleakten Dokumente sollen Gehaltsbescheinigungen und Mitarbeiterlisten verschiedener Organisationen enthalten haben. In einer offiziellen Erklärung räumte die CNSS den Angriff ein, behauptete jedoch, dass die geleakten Dokumente oft falsch, ungenau oder unvollständig seien.
Die marokkanische Reaktion auf den Angriff der Jabaroot-Gruppe zeigt die zunehmende Bedeutung von Cybersicherheit in der geopolitischen Arena. Politische Figuren wie Abdellah Bouanou, Leiter der parlamentarischen Gruppe der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD), fordern verstärkte Cybersicherheitsmaßnahmen in ministeriellen Sektoren und öffentlichen Institutionen. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit robusterer Sicherheitsprotokolle und internationaler Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Cyberbedrohungen.
Die Eskalation der Cyberangriffe zwischen Marokko und Algerien unterstreicht die wachsende Bedeutung von Cybersicherheit in geopolitischen Konflikten. Während sich die beiden Länder weiterhin in einem digitalen Wettrüsten befinden, wird die Rolle von Hackergruppen und deren Einfluss auf die nationale Sicherheit immer deutlicher. Die jüngsten Ereignisse könnten als Weckruf für andere Nationen dienen, ihre Cybersicherheitsstrategien zu überdenken und zu verstärken.

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