MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet, wie Menschen weltweit das Konzept von Karma unterschiedlich auf sich selbst und andere anwenden. Während positive Erlebnisse im eigenen Leben oft als karmische Belohnung wahrgenommen werden, wird das Leiden anderer häufig als verdiente Strafe interpretiert.

Die Vorstellung von Karma, dass eine göttliche Gerechtigkeit gute Taten belohnt und schlechte bestraft, ist weltweit verbreitet. Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass Menschen diese Überzeugung unterschiedlich auf sich selbst und andere anwenden. Während viele ihre eigenen positiven Erlebnisse als karmische Belohnung sehen, neigen sie dazu, das Leiden anderer als verdiente Strafe zu interpretieren.

Diese Tendenz, die in verschiedenen Kulturen beobachtet wurde, wird durch zwei psychologische Kräfte geprägt: den Selbstpositivitäts-Bias und den Wunsch, an eine gerechte Welt zu glauben. Obwohl dieser Bias in asiatischen Stichproben schwächer ausgeprägt war, zeigten alle Gruppen eine stärkere Neigung, schlechtes Karma anderen zuzuschreiben und gutes Karma sich selbst.

Die Forscher, darunter Cindel White von der York University, führten mehrere Experimente mit über 2.000 Teilnehmern durch, um die psychologischen Motivationen hinter den Karma-Glauben zu untersuchen. Sie stellten die Hypothese auf, dass der Wunsch, an eine gerechte Welt zu glauben, uns dazu bringt, karmische Bestrafung stärker zu fokussieren, wenn wir über das Karma anderer nachdenken. Gleichzeitig bedeutet der Selbstpositivitäts-Bias, dass wir eher Beweise für gutes Karma in unserem eigenen Leben sehen.

In einem Experiment mit 478 Teilnehmern aus den USA, die alle an Karma glaubten, wählten die meisten Teilnehmer (86 Prozent), über ein Ereignis in ihrem eigenen Leben zu schreiben. Die Mehrheit dieser Teilnehmer (59 Prozent) schrieb über eine positive Erfahrung, die auf gutes Karma zurückzuführen war. Im Gegensatz dazu schrieben 92 Prozent derjenigen, die über ein karmisches Erlebnis einer anderen Person berichteten, über etwas Negatives.

Ein weiteres Experiment mit über 1.200 Teilnehmern, darunter Buddhisten in Singapur und Hindus in Indien, zeigte ähnliche Muster. 69 Prozent der Teilnehmer, die über sich selbst schrieben, berichteten von positiven karmischen Erfahrungen, während nur 18 Prozent derjenigen, die über andere schrieben, von positiven Erlebnissen berichteten.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen übernatürliche Überzeugungen strategisch anwenden, um ihre Erfahrungen im Alltag zu verstehen und sich dabei gut zu fühlen. Karma ermöglicht es ihnen, persönliche Anerkennung für positive Ereignisse zu beanspruchen und Stolz zu empfinden, selbst wenn unklar ist, was genau sie getan haben, um das gute Ergebnis zu erzielen. Gleichzeitig erlaubt es ihnen, das Leiden anderer als gerechtfertigte Vergeltung zu betrachten.

Diese Studie zeigt, wie tief verwurzelt der Wunsch ist, sich selbst als gut und verdient von Glück zu sehen, während man die Leiden anderer als gerechtfertigt ansieht. Übernatürliche Überzeugungen wie Karma sind besonders geeignet, diese Motive zu befriedigen, wenn andere, weltlichere Erklärungen versagen.

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Karma: Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung im Vergleich
Karma: Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung im Vergleich (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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