MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während Indien mit seinem rasanten Wachstum im Startup-Sektor weltweit für Aufsehen sorgt, bleibt die Geschlechtergleichheit in den Führungsetagen ein ungelöstes Problem.

Indien hat sich in den letzten Jahren als ein globaler Hotspot für Startups etabliert, mit beeindruckenden 117 Einhörnern, die das Land auf die Weltkarte der Innovation setzen. Doch hinter diesem Erfolg verbirgt sich eine ernüchternde Realität: Frauen sind in den Führungsetagen dieser Unternehmen stark unterrepräsentiert. Eine umfassende Studie von Xpheno zeigt, dass nur eine von zehn C-Suite-Positionen von Frauen besetzt ist. Diese Diskrepanz offenbart nicht nur ein Geschlechterproblem, sondern auch ein Versagen in der Vorstellungskraft, wie Führung in einer modernen Wirtschaft aussehen sollte.

Die Untersuchung zeigt, dass Frauen häufig in sogenannten ‘weichen’ Rollen wie dem Personalwesen tätig sind, während strategische und technologische Positionen weitgehend von Männern dominiert werden. Nur 2 % der CEOs sind Frauen, und noch weniger erreichen Positionen wie CTO oder CIO. Männer hingegen besetzen 45 % der als ‘mission-critical’ angesehenen Rollen wie CEO, CFO oder CTO. Diese Verteilung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines festgefahrenen Systems, das Macht in den Händen einer homogenen Gruppe konzentriert.

Der Karriereweg für Frauen ist nicht nur länger, sondern auch kostspieliger. Während der durchschnittliche CXO 43,5 Jahre alt ist, erreichen Frauen diese Positionen oft erst in ihren späten Vierzigern. Trotz ihrer längeren Berufserfahrung von durchschnittlich 24 Jahren im Vergleich zu 22 Jahren bei Männern, bleibt der Ertrag ihrer Investition gering. Karriereunterbrechungen, implizite Vorurteile und institutionelle Trägheit bremsen ihren Aufstieg. In einer Welt, die Schnelligkeit feiert, müssen Frauen einen Marathon laufen, während Männer sprinten.

Geografische und sektorale Mobilität bleibt ein männliches Privileg. Weniger Frauen ziehen für eine neue Rolle um (31 % vs. 33 %), und noch weniger wechseln die Branche, was auf die begrenzten Möglichkeiten für horizontales Wachstum hinweist. Die Pipeline ist nicht undicht; sie ist verstopft durch veraltete Vorstellungen davon, wie Führung aussehen sollte. An der Spitze ändern sich die Torwächter selten. Von den 400 untersuchten Führungskräften sind 119 Gründer, die weiterhin die Zügel in der Hand halten, was eine Führungskultur zementiert, die Macht recycelt statt sie zu verteilen.

Selbst Elite-Abschlüsse öffnen Frauen nicht automatisch die Türen zur Führung. Während 90 % der CXOs mit postgradualen Abschlüssen von Top-Institutionen stammen, übersetzt sich dieses Privileg nicht in Gleichheit. Das Problem liegt nicht im Angebot, sondern in systemischen Vorurteilen. Frauen haben die Qualifikationen, aber nicht die gleiche Erlaubnis zu führen.

Auch im Bereich des Risikokapitals spiegelt sich dieses Ungleichgewicht wider. Ein Bericht aus dem März zeigt erhebliche Geschlechterlücken in den Investmentteams von VC-Firmen. Peak XV Partners ist eine seltene Ausnahme mit 13 Frauen in einem 44-köpfigen Team. Andere, wie Stellaris, Nexus und Z47, haben überhaupt keine weiblichen Investoren. Wenn Kapital von einer einzigen demografischen Gruppe kontrolliert wird, gilt das auch für die Zukunft, die es finanziert.

Indiens Innovationswirtschaft spielt immer noch nach alten Regeln. In einem Land, das stolz darauf ist, Grenzen zu überschreiten, steckt die Führungsstruktur seiner ikonischsten Startups in einem Kreislauf der Ausgrenzung fest. Die Botschaft ist klar: Man kann die nächste große Idee entwickeln, aber wenn man nicht in die Schablone passt, wird man sie nicht leiten.

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Indiens Startup-Boom: Frauen in der Führung bleiben zurück
Indiens Startup-Boom: Frauen in der Führung bleiben zurück (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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