WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz erheblicher Budgetkürzungen im Gesundheitssektor der USA hat das Department of Health and Human Services (HHS) beschlossen, 500 Millionen US-Dollar in ein umstrittenes Impfstoffprojekt zu investieren. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der zahlreiche Forschungsstipendien gestrichen und Personal abgebaut werden.
Inmitten von Budgetkürzungen lenkt das US-Gesundheitsministerium erhebliche Mittel in ein Projekt, das auf eine veraltete Technologie setzt: chemisch inaktivierte Totviren. Diese Technologie, die in der Vergangenheit wegen ihrer stärkeren Nebenwirkungen, insbesondere bei Kindern, in den Hintergrund gedrängt wurde, erlebt nun eine Renaissance. Die Entscheidung, 500 Millionen US-Dollar in dieses Projekt zu investieren, hat innerhalb der Behörde für Verwunderung gesorgt, da gleichzeitig hunderte Forschungsstipendien gestrichen werden.
Das Projekt wird von der Biomedical Advanced Research and Development Authority (Barda) finanziert, einer Einrichtung des HHS zur Pandemievorsorge. Im Zentrum des sogenannten Generation Gold Standard-Programms steht der universelle Grippeimpfstoff BPL-1357, entwickelt von Dr. Matthew Memoli und Dr. Jeffery Taubenberger. Beide Wissenschaftler sind kürzlich in leitende Positionen der National Institutes of Health (NIH) berufen worden und spielen eine Schlüsselrolle bei der Neuausrichtung der NIH auf breiter angelegte Virusforschung.
BPL-1357 enthält vier inaktivierte Influenzaviren und kann sowohl nasal als auch per Injektion verabreicht werden. Erste Sicherheitsstudien mit 45 Teilnehmern zeigten nur milde Nebenwirkungen wie Fieber und Kopfschmerzen. Ob der Impfstoff langfristig wirksam ist, bleibt unklar, doch weitere Studien sind bereits in Planung. Diese Initiative ist Teil eines Strategiewechsels, der sich von der Entwicklung neuer Covid-19-Impfstoffe hin zu breiter angelegten Zielen bewegt.
Statt sich auf Covid-19-Impfstoffe zu konzentrieren, wie es unter Präsident Biden im Rahmen des Project NextGen geschah, verfolgt das HHS nun das Ziel, Impfstoffe zu entwickeln, die gegen ganze Virusfamilien wirken, darunter auch RSV und Coronaviren. Erste klinische Studien für einen universellen Coronaimpfstoff sollen 2026 beginnen, eine Zulassung ist frühestens für 2029 geplant.
Kritik an diesem Ansatz kommt unter anderem von Rick Bright, einem ehemaligen Barda-Direktor, der die Entscheidung als beispiellos bezeichnet. Zum Vergleich: Das gesamte Jahresbudget des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, an dem Memoli und Taubenberger forschen, lag 2023 bei 856 Millionen US-Dollar. Die rasche Produktionsfähigkeit der Totviren-Technologie könnte jedoch im Pandemiefall ein strategischer Vorteil sein.
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hebt in öffentlichen Stellungnahmen die staatliche Kontrolle des Projekts hervor und betont, dass diese Plattform frei von kommerziellen Interessenkonflikten sei. Dies ist ein Seitenhieb auf das oft kritisierte Verhältnis zwischen NIH-Forschung und Industrie. Trotz der Kontroversen könnte die Investition in die Totvirus-Technologie ein entscheidender Schritt in der Pandemievorsorge sein.
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