MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten in der medizinischen Diagnostik. Eine bahnbrechende Studie zeigt, wie KI-gestützte Analysen des Darmmikrobioms zur Früherkennung von chronischen Schmerzsyndromen wie dem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) eingesetzt werden können.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in der medizinischen Forschung einen weiteren Meilenstein erreicht. Forscher der McGill University, in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Israel und Irland, haben eine KI-Technologie entwickelt, die in der Lage ist, Muster im Darmmikrobiom zu erkennen, um das komplexe regionale Schmerzsyndrom (CRPS) mit über 90% Genauigkeit zu identifizieren. Diese Entdeckung könnte die Art und Weise, wie CRPS diagnostiziert und behandelt wird, grundlegend verändern.
CRPS ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das typischerweise nach einer Verletzung oder Operation in einer Gliedmaße auftritt und zu langfristiger Behinderung führen kann. Die Erkrankung ist durch starke, anhaltende Schmerzen gekennzeichnet, die oft weit schlimmer sind als die ursprüngliche Verletzung, sowie durch Schwellungen und Veränderungen der Hautfarbe und -temperatur. Die Forscher fanden signifikante Unterschiede zwischen den Darmbakterien von CRPS-Patienten und schmerzfreien Individuen.
Bemerkenswert ist, dass die KI-Algorithmen, die auf hochwertigen Mikrobiom-Daten von Patienten aus Israel trainiert wurden, CRPS bei kanadischen Patienten mit über 90 Prozent Genauigkeit vorhersagen konnten. Dies ist außergewöhnlich, da Faktoren wie Geografie, Klima, Ernährung und natürliche Variation zwischen Menschen normalerweise große Unterschiede im Mikrobiom erzeugen. Dennoch scheint der KI-Ansatz eine gemeinsame ‘Mikrobiom-Signatur’ von CRPS identifiziert zu haben, was darauf hindeutet, dass mikrobiombasierte Diagnostik über Ländergrenzen hinweg funktionieren könnte.
Überraschenderweise fanden die Forscher auch heraus, dass selbst Patienten, deren Symptome nach einer Amputation der Gliedmaße vollständig verschwunden waren, immer noch das gleiche Darmbakterienmuster, oder Mikrobiom-Signatur, aufwiesen, das mit CRPS in Verbindung gebracht wird. Diese persistente Signatur deutet darauf hin, dass das Darmmikrobiom manche Menschen anfälliger für die Entwicklung von CRPS machen könnte, wobei eine Verletzung oder ein anderes Ereignis die Erkrankung auslöst.
Die Ergebnisse basieren auf Analysen von 120 Mikrobiom- und über 100 Plasmaproben, was diese Studie zu einer der größten Untersuchungen des Darmmikrobioms im Zusammenhang mit chronischen Schmerzsyndromen macht. Die Studie wurde von verschiedenen Institutionen finanziert, darunter das Rambam Health Care Campus und die Weston Family Foundation.
Diese Forschungsergebnisse könnten den Weg für neue diagnostische Hilfsmittel und Behandlungsmethoden ebnen, die auf dem Mikrobiom basieren. Die Erkenntnisse über die Rolle des Darmmikrobioms bei chronischen Schmerzsyndromen tragen zu einem wachsenden Verständnis der Pathophysiologie von CRPS bei und eröffnen neue Perspektiven für die medizinische Forschung und Praxis.
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