MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass langes Sitzen das Gehirn schädigen kann, selbst wenn man regelmäßig Sport treibt. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie der Vanderbilt University, die über sieben Jahre hinweg ältere Erwachsene beobachtete.
Die Vorstellung, dass regelmäßige Bewegung ausreicht, um die negativen Auswirkungen eines sitzenden Lebensstils zu kompensieren, wird durch aktuelle Forschungsergebnisse in Frage gestellt. Eine Studie der Vanderbilt University hat gezeigt, dass langes Sitzen das Gehirn schädigen kann, selbst wenn man regelmäßig Sport treibt. Diese Erkenntnisse sind besonders alarmierend, da sie darauf hindeuten, dass selbst die aktivsten älteren Erwachsenen einem erhöhten Risiko für eine schnellere Gehirnschrumpfung ausgesetzt sind, wenn sie zu viel sitzen.
Die Studie verfolgte über sieben Jahre hinweg ältere Erwachsene und untersuchte, wie lange die Teilnehmer saßen, wie oft sie sich bewegten und wie stark ihr Gehirnvolumen im Laufe der Zeit abnahm. Die Ergebnisse waren besorgniserregend: Bewegung konnte die Auswirkungen des langen Sitzens nicht vollständig ausgleichen. Je mehr Stunden die Teilnehmer saßen, desto größer war der Rückgang des Gehirnvolumens.
Selbst diejenigen, die die empfohlenen 150 Minuten Bewegung pro Woche erreichten, erlebten eine Schrumpfung des Gehirns, wenn sie lange saßen. Besonders betroffen war der Hippocampus, ein Bereich des Gehirns, der für das Gedächtnis wichtig ist. Die Teilnehmer trugen Armbänder, die jede Bewegung aufzeichneten, und im Durchschnitt saßen sie 13 Stunden am Tag – eine erhebliche Zeitspanne, die sich negativ auf die Gehirngesundheit auswirkte.
Besonders problematisch ist das Sitzen für Menschen, die das APOE-ε4-Gen tragen, das das Risiko für Alzheimer erhöht. Die Forscher fanden heraus, dass dieses Gen die negativen Auswirkungen des Sitzens verstärkt. Träger dieses Gens verloren mehr graue Substanz in bestimmten Gehirnregionen, was zu größeren Schwierigkeiten bei Gedächtnisaufgaben führte.
Der Grund, warum langes Sitzen das Gehirn schädigt, liegt in der reduzierten Durchblutung des Gehirns. Weniger Blutfluss bedeutet weniger Sauerstoff und Nährstoffe, die für die Gesundheit der Gehirnzellen entscheidend sind. Mit der Zeit kann dies zu einer Schrumpfung des Hippocampus führen. Zudem kann Sitzen zu mehr Entzündungen im Körper führen, die Gehirnzellen schädigen können.
Die Studie zeigte, dass mehr Sitzen zu einer schnelleren Schrumpfung des Gehirns führte, insbesondere bei Menschen mit genetischem Risiko. Selbst regelmäßige Bewegung konnte den Schaden nicht vollständig verhindern. Die Forscher empfehlen, die Sitzzeit durch häufige Spaziergänge, Dehnübungen oder Stehpausen zu unterbrechen, um die Gehirngesundheit zu schützen.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht und unterstreichen die Bedeutung von Bewegung im Alltag. Es reicht nicht aus, nur regelmäßig Sport zu treiben; es ist ebenso wichtig, die Sitzzeit zu reduzieren, um das Gehirn gesund zu halten.
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