NOTTINGHAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue MRT-Technik könnte die Diagnose von Multipler Sklerose (MS) erheblich vereinfachen und beschleunigen. Forscher der Universität Nottingham haben eine Methode entwickelt, die auf einer speziellen T2*-gewichteten Bildgebung basiert und die Notwendigkeit schmerzhafter Lumbalpunktionen überflüssig macht.
Die Diagnose von Multipler Sklerose (MS) war bisher oft mit invasiven und schmerzhaften Verfahren verbunden, insbesondere der Lumbalpunktion. Doch eine neue Studie der Universität Nottingham könnte dies ändern. Die Forscher haben eine spezielle MRT-Technik entwickelt, die es ermöglicht, MS in nur acht Minuten zu diagnostizieren. Diese Methode nutzt eine T2*-gewichtete Bildgebung, um Hirnläsionen zu identifizieren, die auf Venen zentriert sind – ein bekanntes Merkmal von MS.
Die Einführung der sogenannten ‘Regel der Sechs’ vereinfacht den Diagnoseprozess weiter. Wenn sechs solcher venenzentrierten Läsionen gefunden werden, kann MS bestätigt werden, ohne dass eine Lumbalpunktion erforderlich ist. Diese Entwicklung könnte nicht nur die Patientenfreundlichkeit erhöhen, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem mit sich bringen. Schätzungen zufolge könnte der britische NHS jährlich bis zu fünf Millionen Pfund sparen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Neurology Open Access veröffentlicht wurde, zeigt, dass die neue MRT-Technik eine ebenso hohe Sensitivität wie die herkömmliche Methode der Lumbalpunktion aufweist. Die Forscher führten ihre Untersuchungen in mehreren britischen Städten durch und konnten nach 18 Monaten bestätigen, dass die MRT-Diagnosen mit den endgültigen Diagnosen übereinstimmten.
Professor Nikos Evangelou, der die Studie leitete, betont die Bedeutung dieser Entdeckung. Er erklärt, dass mehr als die Hälfte der MS-Diagnosen in Großbritannien bisher eine Lumbalpunktion erforderten. Mit der neuen Methode könnten Patienten nicht nur schneller, sondern auch komfortabler diagnostiziert werden. Zudem würde die Belastung für das Gesundheitssystem reduziert, da Patienten nach einer MRT-Untersuchung sofort nach Hause gehen können.
Die Auswirkungen dieser Innovation könnten weitreichend sein. Neben der Verbesserung der Patientenerfahrung könnte die schnellere Diagnose auch die Behandlungsergebnisse verbessern, da Patienten früher mit der Therapie beginnen können. Dies ist besonders wichtig, da MS eine Krankheit ist, die sich unterschiedlich schnell entwickeln kann und deren Symptome von Person zu Person variieren.
Die Forschungsergebnisse aus Nottingham haben bereits internationale Aufmerksamkeit erregt. Die Internationale Kommission für die Diagnose von MS hat die neue MRT-Technik als ausreichend für die Diagnose anerkannt, was die Bedeutung dieser Entwicklung unterstreicht. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit Anwendung finden wird, um die Diagnose von MS zu revolutionieren.
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