LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Erdatmosphäre hat mit dem EarthCARE-Satelliten, einem Gemeinschaftsprojekt der Europäischen Weltraumorganisation und der Japanischen Raumfahrtagentur, eine neue Dimension erreicht. Der Satellit, der im Mai 2024 gestartet wurde, liefert seitdem wertvolle Daten über Wolken und Aerosole, die unser Verständnis des Energiehaushalts der Erde erheblich erweitern.
Die Mission des EarthCARE-Satelliten, der von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Japanischen Raumfahrtagentur (JAXA) entwickelt wurde, zielt darauf ab, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wolken, Aerosolen und der Strahlungsbilanz der Erde zu entschlüsseln. Mit vier hochentwickelten Instrumenten an Bord, darunter das von JAXA entwickelte Cloud Profiling Radar (CPR), bietet EarthCARE erstmals die Möglichkeit, die inneren Dynamiken von Wolken aus dem All zu untersuchen.
Der Start des Satelliten im Mai 2024 markierte den Beginn einer neuen Ära in der Erdbeobachtung. Die Instrumente an Bord, darunter das Breitbandradiometer (BBR) und der Multispektral-Imager (MSI), arbeiten zusammen, um zu messen, wie Wolken und Aerosole die Atmosphäre erwärmen oder abkühlen. Diese Daten sind entscheidend für die Verbesserung von Wettervorhersagen und Klimamodellen.
Die internationale Zusammenarbeit war ein Schlüssel zum Erfolg von EarthCARE. Neben ESA und JAXA waren 16 Organisationen aus neun Ländern beteiligt. Die EarthCARE Data, Innovation, and Science Cluster (DISC) verarbeitet die gesammelten Daten, um sie für Wissenschaftler und Wettervorhersager nutzbar zu machen. Die Kalibrierung und Validierung der Instrumente erforderte den Einsatz von Hunderten von Forschern, die von der Arktis bis nach Cabo Verde reisten.
Bereits im ersten Jahr hat EarthCARE bedeutende Beiträge zur Klimaforschung geleistet. Anfang 2025 wurden die ersten Daten öffentlich zugänglich gemacht, und die Ergebnisse sind vielversprechend. Die Daten des Satelliten haben die Vorhersage von Wolkenpositionen und die Verfolgung von Rauch aus Waldbränden verbessert. Die Europäische Wetterzentrale ECMWF plant, die EarthCARE-Daten in ihre operativen Vorhersagen zu integrieren.
Besonders beeindruckend sind die Beobachtungen von polaren Stratosphärenwolken, die EarthCARE in seiner Umlaufbahn eingefangen hat. Diese seltenen Wolken, die in der Stratosphäre schweben, bieten wertvolle Einblicke in die atmosphärischen Prozesse an den Polen. Zudem konnte der Satellit nach einem Vulkanausbruch Sulfataerosole in der Stratosphäre nachweisen, was für das Verständnis der klimatischen Auswirkungen solcher Partikel von großer Bedeutung ist.
Ein weiteres überraschendes Ergebnis der Mission war die Entdeckung von Insektenschwärmen aus dem All. EarthCAREs Radar konnte einen 500 Kilometer langen Schwarm über Nordindien erfassen, was neue Möglichkeiten zur Untersuchung von Insektenmigrationen eröffnet. Diese Entdeckung zeigt das Potenzial des Satelliten, über seine ursprüngliche Mission hinauszugehen und neue Forschungsfelder zu erschließen.
Mit seinen präzisen Messungen trägt EarthCARE dazu bei, das Verständnis der Energieungleichgewichte der Erde zu vertiefen. Die Messungen des Breitbandradiometers, das reflektiertes Sonnenlicht und abgestrahlte Wärme erfasst, sind von entscheidender Bedeutung für die Bewertung von Strahlungstransfermodellen. Diese Modelle sind unerlässlich, um zu verstehen, wie elektromagnetische Energie durch die Atmosphäre transportiert wird.
EarthCARE hat in seinem ersten Jahr bereits gezeigt, wie viel in kurzer Zeit erreicht werden kann. Die Mission steht erst am Anfang, und die gewonnenen Erkenntnisse versprechen, die Klimaforschung in den kommenden Jahren maßgeblich zu beeinflussen.
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