LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Transplantation gesunder menschlicher Gliazellen in das Gehirn von Mäusen mit Huntington-Krankheit nicht nur die Symptome verlangsamen, sondern auch die Lebensdauer verlängern kann.
Die jüngsten Fortschritte in der Neurowissenschaft zeigen, dass die Transplantation gesunder menschlicher Gliazellen in das Gehirn von Mäusen mit Huntington-Krankheit nicht nur die motorischen und kognitiven Symptome verlangsamt, sondern auch die Lebensdauer verlängert. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie der Universität von Rochester, die in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht wurde. Traditionell wurde Huntington als neuronenzentrierte Krankheit betrachtet, doch diese Forschung hebt die entscheidende Rolle der Gliazellen hervor, die bisher als bloße Stützzellen galten.
Gliazellen, die oft als “Kleber” des Gehirns bezeichnet werden, sind für die Regulierung der neuronalen Gesundheit, die Kontrolle von Entzündungen und die Aufrechterhaltung des chemischen Gleichgewichts im Gehirn verantwortlich. Bei der Huntington-Krankheit werden diese Zellen dysfunktional und tragen möglicherweise zur Schädigung der Neuronen bei. Die Forscher hoffen, dass durch den Ersatz kranker Gliazellen durch gesunde die notwendige Unterstützung für die Neuronen wiederhergestellt werden kann, um deren Funktion zu erhalten.
In der Studie wurden R6/2-Mäuse, ein etabliertes Modell für die Huntington-Krankheit, verwendet. Diese Mäuse erhielten im Alter von fünf Wochen, wenn die Symptome gerade beginnen, Injektionen von menschlichen Glialprogenitorzellen direkt in das Striatum. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Die behandelten Mäuse zeigten eine Verzögerung des motorischen und kognitiven Verfalls und lebten mehrere Wochen länger als unbehandelte Mäuse.
Die Forscher nutzten Einzelzell-RNA-Sequenzierung, um zu untersuchen, welche Gene in den Neuronen der behandelten Mäuse aktiviert oder deaktiviert wurden. Sie stellten fest, dass viele Gene, die für die Aufrechterhaltung funktionaler Synapsen verantwortlich sind, nach der Transplantation wieder aktiviert wurden. Darüber hinaus erholten sich die dendritische Verzweigung und die Dichte der Spines auf ein nahezu normales Niveau.
Diese Studie zeigt, dass die Fokussierung auf die Gesundheit der Gliazellen, in diesem Fall durch die Transplantation gesunder Zellen, den Krankheitsverlauf signifikant beeinflussen kann. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Behandlung von Erwachsenen, die bereits Symptome zeigen. Die Forscher glauben, dass die Transplantation gesunder Stützzellen Teil einer umfassenden Behandlungsstrategie werden könnte, entweder allein oder in Kombination mit anderen Therapien.
Die Ergebnisse dieser Studie erweitern das therapeutische Spektrum für die Huntington-Krankheit und zeigen, dass die Ersetzung oder Reparatur von Gliazellen eine attraktive potenzielle Behandlungsstrategie darstellt. Diese Erkenntnisse könnten auch auf andere neurodegenerative Erkrankungen übertragbar sein, bei denen Gliazellen eine Rolle spielen.
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