LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass nicht die Dauer der Bildschirmnutzung, sondern die suchtartige Nutzung digitaler Medien bei Jugendlichen das Risiko für suizidale Gedanken und Verhaltensweisen erhöht.

Die aktuelle Forschung von Weill Cornell Medicine, Columbia University und der University of California, Berkeley, legt nahe, dass die Art und Weise, wie Jugendliche digitale Medien nutzen, entscheidender für ihre psychische Gesundheit ist als die bloße Nutzungsdauer. Jugendliche, die ein zwanghaftes Nutzungsverhalten entwickeln, sind einem höheren Risiko für suizidale Gedanken und Verhaltensweisen ausgesetzt. Diese Erkenntnisse könnten einen Paradigmenwechsel in der Diskussion um die Bildschirmnutzung bei Jugendlichen einleiten.
Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich auf die Gesamtbildschirmzeit konzentrierten, untersuchte diese Studie die Entwicklung von Suchtmustern über die Zeit. Jugendliche, die sich zunehmend in soziale Medien, Mobiltelefone oder Videospiele vertiefen, zeigen ein bis zu dreimal höheres Risiko für suizidales Verhalten. Die Forscher betonen, dass es nicht die Zeit, sondern die suchtartige Nutzung ist, die zu negativen psychischen Auswirkungen führt.
Dr. Yunyu Xiao von Weill Cornell Medicine erklärt, dass die bisherigen Ansätze, die Nutzung von Mobiltelefonen und sozialen Medien zu begrenzen, nicht effektiv waren. Stattdessen sollten Interventionen entwickelt werden, die sich auf die Bekämpfung der Suchtmuster konzentrieren. Dies könnte durch Ansätze geschehen, die sich bei anderen Suchterkrankungen bewährt haben.
Die Studie verfolgte über vier Jahre hinweg fast 4.300 Jugendliche im Alter von neun bis zehn Jahren. Mithilfe von maschinellem Lernen identifizierten die Forscher verschiedene Suchtverläufe für soziale Medien, Mobiltelefone und Videospiele. Diese Verläufe korrelierten stark mit einem erhöhten Risiko für suizidale Gedanken und Verhaltensweisen sowie mit Symptomen von Angst, Depression und Aggression.
Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche mit einem hohen Suchtverlauf für soziale Medien oder Mobiltelefone ein zwei- bis dreimal höheres Risiko für suizidales Verhalten haben. Die Forscher betonen, dass Eltern auf die Art der Nutzung ihrer Kinder achten und bei Anzeichen von Suchtverhalten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten.
Diese Studie könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir die psychische Gesundheit von Jugendlichen im digitalen Zeitalter betrachten. Die Forscher planen, weiterführende Untersuchungen durchzuführen, um spezifische Profile von Jugendlichen zu identifizieren, die anfällig für suchtartige Nutzungsmuster sind, und entsprechende Interventionen zu entwickeln.

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