FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass Gesichtsausdrücke nicht nur emotionale Zustände, sondern auch kognitive Prozesse widerspiegeln können. Diese Erkenntnisse könnten die Diagnostik von nicht-verbalen Erkrankungen wie Autismus und Demenz revolutionieren.
In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher des Ernst Strüngmann Instituts in Frankfurt gezeigt, dass Gesichtsausdrücke Aufschluss über interne kognitive Zustände geben können. Diese Erkenntnisse basieren auf Untersuchungen an Makaken und Mäusen, die in einer virtuellen Realität Aufgaben erledigten. Die Forscher analysierten die Gesichtszüge der Tiere während eines Nahrungssuchspiels und identifizierten Muster, die mit Motivation, Fokus und Reaktionsfähigkeit korrelierten.
Die Studie, veröffentlicht in Nature Communications, hebt hervor, dass diese Muster nicht nur bei einer Spezies auftreten, sondern über Artengrenzen hinweg konsistent sind. Dies deutet darauf hin, dass es eine gemeinsame Verbindung zwischen Gesichtsausdruck und Kognition gibt. Sollte sich dies auch beim Menschen bestätigen, könnten solche Methoden die Diagnostik von Aufmerksamkeitsdefiziten und anderen kognitiven Störungen erheblich verbessern.
Die Forscher nutzten eine Vielzahl von Gesichtsausdrücken, die in einem statistischen Modell verarbeitet wurden, um latente Zustände zu identifizieren, die genau vorhersagen, wann die Tiere auf Reize reagieren und wie gut sie die Aufgaben lösen. Diese Erkenntnisse könnten insbesondere für die Forschung an nicht-verbalen Erkrankungen wie Autismus und Demenz von Bedeutung sein.
Die Möglichkeit, kognitive Zustände objektiv zu messen, bietet auch Potenzial für die Verbesserung der Diagnostik von ADHS. Durch die Quantifizierung von Aufmerksamkeitszuständen könnten spezifische kognitive Muster identifiziert werden, die verschiedenen ADHS-Subtypen zugeordnet werden können.
Obwohl die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen noch untersucht werden muss, könnte die Forschung einen bedeutenden Schritt in der vergleichenden Neurowissenschaft und Verhaltensforschung darstellen. Die Erkenntnisse könnten nicht nur die Tierforschung bereichern, sondern auch neue Wege in der menschlichen Diagnostik eröffnen.
Die Forscher betonen, dass Gesichtsausdrücke als zuverlässige Manifestation interner kognitiver Zustände angesehen werden können, selbst über Artengrenzen hinweg. Dies könnte zu einem besseren Verständnis von kognitiven Prozessen führen und die Entwicklung neuer diagnostischer Werkzeuge unterstützen.
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