BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bundestag hat die Einführung des staatlichen Tierhaltungslogos für Supermarktfleisch auf das Jahr 2026 verschoben, um eine umfassende Reform zu ermöglichen. Diese Entscheidung, die von der schwarz-roten Koalition getragen wird, soll das Logo zukunftsfähig machen und die Transparenz für Verbraucher erhöhen.
Die Verschiebung der Einführung des Tierhaltungslogos auf 2026 bietet der Bundesregierung die Möglichkeit, das System grundlegend zu überarbeiten. Ursprünglich war geplant, das Logo bereits im August des kommenden Jahres einzuführen. Ziel ist es, den Verbrauchern mehr Transparenz über die Haltungsbedingungen von Nutztieren zu bieten, indem die Haltungsformen in fünf Stufen kategorisiert werden. Diese reichen von den gesetzlichen Mindestanforderungen bis hin zu Bio-Standards.
Vorerst soll das Logo für frisches Schweinefleisch verpflichtend sein. Die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Franziska Kersten, betonte die Notwendigkeit einer Überarbeitung der bisherigen Regelung. Die Zustimmung des Bundesrats gilt als Formsache, da die Bundesländer bereits den Aufschub forderten.
Die geplante Reform des Tierhaltungslogos ist Teil einer größeren Strategie, die auch die Ausweitung auf andere Tierarten und das Gastgewerbe umfasst. Seit 2019 existiert ein freiwilliges Kennzeichnungssystem der Supermärkte, das bereits Fleisch von Schweinen, Rindern und Geflügel umfasst. Dieses System ist umfassender als das geplante staatliche Logo, das zunächst auf Schweinefleisch beschränkt bleibt.
Die Entscheidung, die Einführung zu verschieben, wurde am späten Abend mit der Mehrheit der schwarz-roten Koalition getroffen. Union und SPD planen, die gewonnene Zeit für eine praxisorientierte Reform des Gesetzes zu nutzen. Diese Reform soll sicherstellen, dass das Logo nicht nur den aktuellen Anforderungen entspricht, sondern auch zukunftsfähig ist.
Die geplante Erweiterung des Logos auf andere Tierarten und das Gastgewerbe wird als wichtiger Schritt angesehen, um die Transparenz in der gesamten Lebensmittelindustrie zu erhöhen. Dies könnte auch dazu beitragen, das Vertrauen der Verbraucher in die Herkunft und Qualität der Produkte zu stärken.
Experten sehen in der Verschiebung eine Chance, das System so zu gestalten, dass es den Anforderungen der modernen Landwirtschaft und den Erwartungen der Verbraucher gerecht wird. Die Reform könnte auch als Modell für andere europäische Länder dienen, die ähnliche Initiativen planen.
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