Ketogene Diät verbessert Gehirndurchblutung und BDNF-Spiegel

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass eine ketogene Diät nicht nur zur Gewichtsreduktion und Behandlung von Epilepsie beiträgt, sondern auch die Gehirndurchblutung und die Produktion von Proteinen, die die Gehirngesundheit unterstützen, signifikant verbessert.

Die ketogene Diät, bekannt für ihre Rolle bei der Gewichtsreduktion und der Behandlung von Epilepsie, hat nun auch positive Auswirkungen auf die Gehirngesundheit gezeigt. Eine neue Studie, veröffentlicht im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, hat herausgefunden, dass diese Diät die Gehirndurchblutung um 22 % und die Produktion des neurotrophen Faktors BDNF um 47 % steigert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die ketogene Diät auch bei kognitiv gesunden Menschen die Gehirnfunktion verbessern kann.

Unter normalen Ernährungsbedingungen nutzt das Gehirn hauptsächlich Glukose als Energiequelle. Bei einer drastischen Reduzierung der Kohlenhydrataufnahme wechselt der Körper jedoch in einen Zustand der Ketose, in dem die Leber Fett in Ketonkörper umwandelt. Diese können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und als alternative Energiequelle dienen. Die ketogene Diät zielt darauf ab, diesen Zustand durch eine hohe Fett- und niedrige Kohlenhydrataufnahme zu erreichen.

Die Studie untersuchte 11 kognitiv gesunde Erwachsene im Alter von 50 bis 70 Jahren, die als übergewichtig eingestuft wurden. In einem kontrollierten Versuch durchliefen die Teilnehmer zwei dreiwöchige Diätphasen: eine ketogene Diät und eine Standarddiät, wobei die Reihenfolge zufällig bestimmt wurde. Während der ketogenen Phase wurde der Fettanteil auf 75 % der Kalorien erhöht, während Kohlenhydrate auf 5 % reduziert wurden.

Die Forscher nutzten fortschrittliche Bildgebungstechniken, um die Auswirkungen der Diäten zu bewerten. Am Ende jeder Phase wurden PET-Scans durchgeführt, um die Durchblutung verschiedener Gehirnregionen zu messen. Blutproben wurden entnommen, um die Ketonkörper und BDNF-Spiegel zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigten, dass die ketogene Diät die Ketonkörper im Blut mehr als zwölfmal im Vergleich zur Standarddiät erhöhte, was den Eintritt in die Ketose bestätigte.

Die Studie fand auch eine starke Korrelation zwischen den Ketonkörpern im Blut und der Gehirndurchblutung. Höhere Ketonkörperkonzentrationen waren mit einer besseren Gehirndurchblutung verbunden. Diese Beziehung unterstützt die Hypothese, dass die Ketonkörper direkt zur Verbesserung der Gehirnfunktion beitragen können, selbst bei Menschen ohne kognitive Defizite.

Obwohl die Stichprobengröße klein war, waren die Ergebnisse konsistent und durch rigorose Bildgebungs- und biochemische Bewertungen gestützt. Die Forscher betonten, dass keine ernsthaften Nebenwirkungen auftraten und alle Teilnehmer erfolgreich einen ketotischen Zustand erreichten. Diese Erkenntnisse erweitern das Verständnis der potenziellen Vorteile der ketogenen Diät über die Behandlung von Krankheiten hinaus.

Die Studie hebt die Bedeutung von BDNF für das Gehirnalter hervor. BDNF reguliert die synaptische Plastizität, die Fähigkeit des Gehirns, sich anzupassen und neu zu organisieren, was für Lernen und Gedächtnis entscheidend ist. Niedrige BDNF-Spiegel werden häufig bei Menschen mit Alzheimer beobachtet. Eine Erhöhung von BDNF durch Diät oder andere Interventionen könnte die neuronale Widerstandsfähigkeit verbessern und das Auftreten kognitiver Symptome verzögern.

Die Forscher schlagen vor, dass zukünftige Studien untersuchen sollten, ob ähnliche Verbesserungen der Gehirndurchblutung und des BDNF-Spiegels auch bei anderen Bevölkerungsgruppen auftreten, wie z.B. bei Menschen mit Demenzrisiko oder Stoffwechselsyndrom. Auch die langfristigen Auswirkungen einer ketogenen Diät auf die kognitive Leistung könnten ein interessantes Forschungsfeld darstellen.

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