Bitcoin und die US-Schuldenobergrenze: Ein komplexes Zusammenspiel

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung des US-Senats, die Schuldenobergrenze um 5 Billionen US-Dollar zu erhöhen, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Während einige Analysten einen positiven Einfluss auf den Bitcoin-Kurs erwarten, zeigen historische Daten ein differenzierteres Bild.

Die Entscheidung des US-Senats, die Schuldenobergrenze um 5 Billionen US-Dollar zu erhöhen, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Viele Bitcoin-Befürworter sehen darin einen potenziellen Katalysator für einen neuen Höchststand der Kryptowährung im Jahr 2025. Doch ein Blick auf die historischen Daten zeigt, dass frühere Erhöhungen der Schuldenobergrenze nicht immer zu einem Anstieg des Bitcoin-Preises geführt haben.

Bitcoin hat sich als widerstandsfähig erwiesen, was das Vertrauen der Investoren widerspiegelt, dass der US-Dollar aufgrund der inländischen Fiskalpolitik an Wert verlieren könnte. Trotz der Erwartungen, dass die Trump-Administration die Erhöhung der Schuldenobergrenze durchsetzen würde, blieb der Bitcoin-Kurs stabil bei 105.000 US-Dollar, dem gleichen Niveau wie fünf Monate zuvor.

Die nicht parteiische Haushaltsbehörde des Kongresses schätzt, dass das vorgeschlagene Gesetz in den nächsten zehn Jahren mindestens 3,3 Billionen US-Dollar zum Bundesdefizit hinzufügen wird. Kritiker wie Sven Henrich von NorthmanTrader argumentieren, dass die Erhöhung der Schuldenobergrenze bei gleichzeitigen Rekorddefiziten und niedrigen Zinssätzen im Einklang mit der modernen Geldtheorie steht, die vorschlägt, dass Regierungen Ausgaben durch Geldschöpfung finanzieren können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reaktion der Zentralbank. Sollte die US-Notenbank die Zinssätze hoch halten, steigen die Kosten für die Bedienung der Schulden. Eine Lockerung der Geldpolitik könnte hingegen die Stärke des US-Dollars untergraben. Höhere Renditen von US-Staatsanleihen spiegeln in der Regel ein vermindertes Vertrauen der Investoren wider, was historisch gesehen positiv mit dem Bitcoin-Preis korreliert ist.

Interessanterweise zeigt der Bitcoin-Kurs, der über 105.000 US-Dollar bleibt, während die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen von 4,50 % auf 4,25 % gefallen ist, erste Anzeichen einer Entkopplung. Dennoch ist es zu früh, Bitcoin als bewährtes Reservevermögen zu deklarieren, insbesondere da sowohl Gold als auch der S&P 500 ihre eigenen Allzeithochs erreichen.

Insgesamt scheint der Markt eine Schwächung des US-Dollars einzupreisen, was sich in Kapitalflüssen in Vermögenswerte zeigt, die traditionell von einer Währungsabwertung profitieren, wie Aktien, Rohstoffe und Bitcoin selbst. Die Erhöhung der Schuldenobergrenze könnte zwar mit einem Bitcoin-Anstieg über 110.000 US-Dollar zusammenfallen, doch historische Muster unterstützen keine direkte kausale Verbindung zwischen diesen Ereignissen.

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