LONDON (IT BOLTWISE) – Die britischen Regulierungsbehörden stehen unter Beschuss der Internationalen Handelskammer (ICC), die ihnen vorwirft, dringend notwendige Reformen im Handelsfinanzwesen zu blockieren. Diese Reformen könnten kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) den Zugang zu 22 Milliarden Pfund an Finanzierung eröffnen. Trotz der Zurückweisung dieser Kritik durch die Regulierer bleibt die Forderung nach schnelleren Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Handel bestehen.
Die britischen Regulierungsbehörden sehen sich derzeit mit scharfer Kritik der Internationalen Handelskammer (ICC) konfrontiert. Diese wirft ihnen vor, notwendige Reformen im Handelsfinanzwesen zu verzögern, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) den Zugang zu erheblichen Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen könnten. Laut ICC könnten bis zu 22 Milliarden Pfund an Handelsfinanzierung für KMUs freigesetzt werden, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen modernisiert würden.
In einem Schreiben an die Financial Conduct Authority (FCA) und die Prudential Regulation Authority (PRA) kritisierte ICC-Generalsekretär Chris Southworth die bestehenden bürokratischen Hürden. Trotz neuer Gesetze zur Digitalisierung von Exportdokumenten würden diese Fortschritte durch aufwendige Compliance-Prüfungen und hohe Kapitalanforderungen wieder zunichtegemacht. Besonders betroffen seien kleinere Unternehmen, die mit den ‘know-your-customer’-Vorgaben und anderen regulatorischen Belastungen zu kämpfen hätten.
Die Forderung der ICC nach einem schlankeren, wachstumsorientierten Regelwerk erfolgt in einem kritischen Moment. Großbritannien hat kürzlich eine neue Handelsstrategie vorgestellt, die die schwache Handelsentwicklung seit dem Brexit umkehren soll. Laut ICC ist dieses Ziel jedoch nur mit ambitionierteren Reformen erreichbar. Southworth betont die Notwendigkeit eines mutigeren und agileren Regulierungsansatzes, um die Wettbewerbsfähigkeit des Vereinigten Königreichs gegenüber dynamischeren Märkten wie Hongkong, Indien oder den USA zu stärken.
Die Regulierungsbehörden haben die Kritik zurückgewiesen. Die FCA verwies auf geplante Erleichterungen bei den Anti-Geldwäsche-Vorgaben für kleinere Transaktionen, die bereits mit der Regierung abgestimmt würden. Die PRA plant die Umsetzung der Basel-3.1-Regeln bis Januar 2027, die explizit Kapitalerleichterungen für Handelsfinanzierungen vorsehen. Diese Maßnahmen seien teilweise auf Anregungen der ICC zurückzuführen.
Southworth hingegen fordert eine deutliche Beschleunigung der Reformen. Diese müssten innerhalb der aktuellen Legislaturperiode Wirkung entfalten, um dem Vereinigten Königreich wieder eine führende Rolle im internationalen Handel zu ermöglichen. Die britische Regierung verteidigt den aktuellen Zeitplan und hebt hervor, dass dieser Unternehmen Planungssicherheit bis 2027 biete. Dennoch wächst in der Wirtschaft der Druck nach kurzfristiger Entlastung, da der Reformstau sonst zur strukturellen Wettbewerbsbremse für britische Exporteure werden könnte.
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