Gesundheitszustand von Kindern in den USA: Eine alarmierende Entwicklung

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Gesundheit von Kindern in den USA hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert, wie eine aktuelle Studie zeigt. Diese Entwicklung ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Spiegelbild dessen, was viele Familien und Ärzte bereits seit einiger Zeit beobachten.

Die jüngste Studie, veröffentlicht im renommierten Journal JAMA, zeigt einen signifikanten Rückgang der physischen und psychischen Gesundheit von Kindern in den USA. Diese Entwicklung betrifft eine Vielzahl von Gesundheitsindikatoren, darunter Fettleibigkeit, Angstzustände, Depressionen und Entwicklungsverzögerungen. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Angststörungen, der bereits vor der COVID-19-Pandemie begann und sich während dieser Zeit weiter verschärfte.

Experten machen unter anderem die zunehmende Nutzung von sozialen Medien und Bildschirmzeit für den Anstieg von Angstzuständen und Depressionen verantwortlich. Der ehemalige US-Gesundheitsminister Vivek Murthy warnte 2023 vor den Risiken, die exzessive Social-Media-Nutzung für die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen birgt. Dennoch gibt es auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass soziale Medien unter bestimmten Umständen positive Effekte haben können.

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist die steigende Rate von Fettleibigkeit bei Kindern. Laut aktuellen Daten sind über 21% der 2- bis 19-Jährigen in den USA fettleibig, ein Anstieg im Vergleich zu früheren Jahrzehnten. Diese Entwicklung wird teilweise auf ungesunde Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Bewegung zurückgeführt, insbesondere während der Pandemie, als viele Kinder auf Fernunterricht umgestellt wurden.

Die Studie hebt auch hervor, dass amerikanische Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Gleichaltrigen in anderen wohlhabenden Ländern ein höheres Sterberisiko haben. Dies wird auf Faktoren wie Substanzmissbrauch, Waffengewalt und Verkehrsunfälle zurückgeführt. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der geringeren Lebenserwartung von Erwachsenen in den USA wider.

Positiv zu vermerken ist, dass die Diagnose von Autismus-Spektrum-Störungen zugenommen hat, was auf ein gestiegenes Bewusstsein und bessere Diagnosemethoden zurückzuführen ist. Dies ermöglicht es mehr Kindern, die notwendige Unterstützung und Dienstleistungen zu erhalten, die ihre Lebensqualität verbessern können.

Dr. Sara Siddiqui, eine Kinderärztin am NYU Langone Huntington Medical Group, betont die Notwendigkeit weiterer Ressourcen und Forschung, um die Ursachen dieser besorgniserregenden Trends zu identifizieren und ihnen entgegenzuwirken. Sie weist darauf hin, dass ungesunde Ernährung und der Zugang zu Gesundheitsdiensten für einkommensschwache Familien eine große Rolle spielen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Gesundheit der nächsten Generation zu sichern. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen von Eltern, Pädagogen, Gesundheitsdienstleistern und politischen Entscheidungsträgern, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Gesundheit von Kindern nachhaltig zu verbessern.

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