BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Transparenz bei der Erfassung von Impfnebenwirkungen in Deutschland hat eine neue Dimension erreicht. Trotz der Einführung der SafeVac-App, die als modernes Instrument zur Erfassung von Nebenwirkungen dienen sollte, bleibt eine umfassende Auswertung der Daten aus. Dies wirft Fragen zur Effizienz und Transparenz der Gesundheitsbehörden auf.

Die Erfassung von Impfnebenwirkungen ist ein kritischer Aspekt der Arzneimittelsicherheit, doch in Deutschland scheint es hier erhebliche Defizite zu geben. Die SafeVac-App, die 2021 vom Gesundheitsministerium eingeführt wurde, sollte eigentlich eine moderne Lösung zur digitalen Erfassung von Nebenwirkungen bieten. Doch bis Mitte 2025 liegt noch immer keine umfassende Auswertung der gesammelten Daten vor. Dies wirft nicht nur Fragen zur Effizienz der Gesundheitsbehörden auf, sondern auch zur Transparenz im Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten.

Die internen Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zeigen, dass jeder 210. Teilnehmer der SafeVac-App einen Verdacht auf schwere Impfnebenwirkungen meldete. Diese Zahl entspricht 0,48 Prozent der rund 740.000 registrierten Geimpften und liegt damit deutlich über den offiziellen Angaben der Bundesregierung. Während Karl Lauterbach 2023 von einer Rate schwerer Nebenwirkungen von 0,01 Prozent sprach, nannte das Robert-Koch-Institut sogar nur 0,00027 Prozent. Diese Diskrepanz wirft Fragen zur Glaubwürdigkeit der offiziellen Zahlen auf.

Ein weiteres Problem ist das IT-Debakel, das die Auswertung der Daten behindert. Im September 2023 erklärte das PEI, dass man sich in der Auswertungsphase befinde und mit bis zu zwölf Monaten Bearbeitungszeit rechne. Doch seitdem herrscht Funkstille. Die Softwarelizenz sei ausgelaufen, neue Programmierer fehlen, und tausende Dateneinträge wurden nie verarbeitet. Diese organisatorischen und technischen Probleme führen dazu, dass rund 700.000 Datensätze im Oktober 2023 noch nicht einmal gesichtet waren.

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland hinterher. Während das US-amerikanische CDC bereits zahlreiche Studien auf Basis seiner v-safe-App veröffentlicht hat und Großbritannien seine “Yellow Card”-Daten längst publiziert hat, bleibt Deutschland ein Schlusslicht. Das PEI erklärte zuletzt, dass die Studie auf Personen mit Booster-Impfung ausgeweitet wurde, was die Auswertung komplexer mache. Doch wann Ergebnisse folgen, bleibt unklar.

Die Kritik aus Wissenschaft und Politik wächst. Epidemiologe Klaus Stöhr zeigt sich entsetzt über die 0,5-Prozent-Marke, während Virologe Alexander Kekulé endlich Aufklärung fordert. CDU-Politikerin Saskia Ludwig spricht von “dringendem Handlungsbedarf”, und FDP-Vize Wolfgang Kubicki nennt die Situation eine “Wand aus Intransparenz”. Ob systemisches Versagen oder systematisches Verschweigen – für beide Fälle werden Konsequenzen gefordert.

Das Vertrauen in die Impfkampagne leidet unter dem, was das PEI nicht sagt. Selbst wer die Wirksamkeit der Impfstoffe für belegt hält, muss eingestehen: Eine Gesundheitsbehörde, die Verdachtsdaten erhebt, aber nicht auswertet, verspielt Glaubwürdigkeit. Was fehlt, ist keine Software – sondern ein klarer Wille zur Aufklärung. Und ein öffentlicher Diskurs, der unbequeme Daten nicht nur erträgt, sondern verlangt.

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Transparenzmangel bei Impfnebenwirkungen: Ein IT-Debakel im Gesundheitswesen
Transparenzmangel bei Impfnebenwirkungen: Ein IT-Debakel im Gesundheitswesen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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