Brüder vor Gericht: Betrugsvorwürfe im Ethereum-Netzwerk

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Zwei Brüder, die eine Sicherheitslücke im Ethereum-Netzwerk ausnutzten, stehen nun vor Gericht. Ein US-Richter hat entschieden, dass die Vorwürfe des Betrugs gegen Anton und James Peraire-Bueno ausreichend begründet sind.

Die beiden Brüder, Absolventen des MIT, stehen im Zentrum eines komplexen Falls, der die Grenzen der Legalität im Bereich der Kryptowährungen auslotet. Ihnen wird vorgeworfen, durch die Ausnutzung einer Schwachstelle im Ethereum-Netzwerk 25 Millionen US-Dollar in Kryptowährung gestohlen zu haben. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken und Herausforderungen, die mit der rasanten Entwicklung der Blockchain-Technologie einhergehen.

Der Fall begann im Mai 2024, als die US-Bundesregierung Anklage gegen die Brüder erhob. Sie sollen eine raffinierte Methode entwickelt haben, um sogenannte MEV-Bots zu manipulieren. Diese Bots sind darauf programmiert, Transaktionen im Ethereum-Netzwerk zu überwachen und zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Die Brüder nutzten ihre Kenntnisse in der Informatik, um diese Bots in eine Falle zu locken und die Validierung von Transaktionen zu stören.

MEV-Bots, die für ‘Maximal Extractable Value’ stehen, sind darauf ausgelegt, Transaktionen zu front-runnen, um von höheren Gebühren für priorisierte Transaktionen zu profitieren. Sie durchsuchen den Mempool nach profitablen Arbitragemöglichkeiten, indem sie Preisunterschiede oder vorhersehbare Preisbewegungen ausnutzen. Die Brüder entwickelten einen vierstufigen Plan, der die Schritte ‘ködern, blockieren, suchen und verbreiten’ umfasste, um die Bots zu überlisten.

In ihrer Verteidigung argumentierten die Brüder, dass ihr Verhalten nicht kriminell sei, da es durch den Code des Systems erlaubt sei. Sie behaupteten, dass sie ungerecht behandelt würden, da die Bots ihrer Opfer selbst manipulative Handelspraktiken anwendeten. Dennoch entschied Richterin Jessica Clarke, dass die Anklagepunkte des Drahtbetrugs und der Geldwäsche bestehen bleiben.

Die Entscheidung des Gerichts, die Anklage nicht fallen zu lassen, bedeutet, dass die Brüder im Oktober 2025 vor Gericht stehen werden. Der Fall befindet sich derzeit in der Phase der Vorverhandlungen. Die Anklagepunkte umfassen Drahtbetrug, Verschwörung zum Drahtbetrug und Verschwörung zur Geldwäsche. Diese Anklagen können erhebliche Gefängnisstrafen und Geldstrafen nach sich ziehen.

Der Fall der Peraire-Bueno-Brüder ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die die Regulierung von Kryptowährungen mit sich bringt. Während die Technologie weiterhin neue Möglichkeiten eröffnet, bleibt die Frage der rechtlichen Grenzen und der ethischen Verantwortung bestehen. Die Entscheidung des Gerichts könnte weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie solche Fälle in Zukunft behandelt werden.

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