LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der antiken römischen Geschichte hat einen neuen Verbündeten: die Künstliche Intelligenz. DeepMind, ein Unternehmen von Google, hat ein KI-Modell entwickelt, das Historikern hilft, die Ursprünge und Kontexte antiker Inschriften besser zu verstehen.
Die Künstliche Intelligenz hat sich als wertvolles Werkzeug in der Erforschung der antiken Geschichte erwiesen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das KI-Modell Aeneas von DeepMind, das darauf spezialisiert ist, den sozialen Kontext lateinischer Inschriften zu identifizieren. Diese Technologie könnte Historikern helfen, die Ursprünge und Bedeutungen von Texten wie dem ‘Res Gestae Divi Augusti’ besser zu verstehen, einem bedeutenden Dokument, das die Errungenschaften des ersten römischen Kaisers Augustus beschreibt.
Die genaue Datierung dieses Textes war lange umstritten. Einige Experten vermuteten, dass er bereits zu Lebzeiten des Augustus verfasst wurde, während andere ihn nach seinem Tod im Jahr 14 n. Chr. datierten. Aeneas, das KI-Modell von DeepMind, hat nun Beweise zusammengetragen, die darauf hindeuten, dass der Text um das Jahr 15 n. Chr. entstanden ist, kurz nach dem Tod des Kaisers.
Die Fähigkeit von Aeneas, den Kontext von Inschriften zu erkennen, basiert auf der Analyse umfangreicher Datenbanken lateinischer Epigraphik. Diese umfassen die Epigraphic Database Roma, die Epigraphic Database Heidelberg und die Epigraphik-Datenbank Clauss-Slaby, die Informationen zu über einer halben Million Inschriften enthalten. Durch den Vergleich eines bestimmten Textes mit ähnlichen Beispielen kann das Modell Wahrscheinlichkeiten für das Alter und den geografischen Ursprung des Textes berechnen.
Die Anwendung dieser Technologie könnte weitreichende Auswirkungen auf die Geschichtsforschung haben. Jährlich werden etwa 1.500 neue lateinische Inschriften entdeckt, und die Fähigkeit von Aeneas, diese in ihren historischen Kontext zu setzen, könnte Historikern helfen, ein detaillierteres Bild der Vergangenheit zu zeichnen. Charlotte Tupman, eine Klassizistin an der Universität Exeter, bezeichnete das Modell als ‘bahnbrechendes Forschungstool’, das es Wissenschaftlern ermöglicht, Verbindungen in ihren Daten zu erkennen, die sonst übersehen oder schwer zu finden wären.
DeepMind hat angekündigt, eine interaktive Version von Aeneas auf der Website predictingthepast.com kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dies soll Forschern, Studenten, Lehrern und Museumsfachleuten den Zugang zu dieser Technologie erleichtern. Darüber hinaus wird der Quellcode des Modells veröffentlicht, um weitere Forschungen zu fördern.
Die Einführung von Aeneas könnte den Beginn einer neuen Ära in der Geschichtsforschung markieren, in der Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielt. Durch die Kombination von Technologie und Geisteswissenschaften könnten neue Erkenntnisse über die antike Welt gewonnen werden, die bisher im Verborgenen lagen.

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