BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Wirtschaft steht vor Herausforderungen: Die jüngsten Entwicklungen in der Zollpolitik der USA und eine schwache Binnennachfrage belasten das Wachstum. Trotz einer leichten Erholung im Frühjahr zeigt sich das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal rückläufig.
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer schwierigen Phase, da die Auswirkungen der US-Zollpolitik und eine schwache Binnennachfrage das Wachstum belasten. Im zweiten Quartal 2023 verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Diese Entwicklung war von Ökonomen erwartet worden, die bereits mit einem Minus gerechnet hatten.
Ein wesentlicher Faktor für die schwache Konjunktur sind die von den USA verhängten Zölle auf europäische Importe. Diese Zölle, die insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft treffen, haben zu einer Verteuerung europäischer Waren in den USA geführt und die Nachfrage gedämpft. Bundeskanzler Friedrich Merz räumte ein, dass die deutsche Wirtschaft erheblichen Schaden durch diese Zölle nehmen wird, insbesondere in der Autoindustrie.
Die Investitionen in Ausrüstungen und Bauten gingen im zweiten Quartal zurück, während die privaten und staatlichen Konsumausgaben leicht anstiegen. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die deutsche Wirtschaft von äußeren Faktoren wie der US-Zollpolitik abhängig ist. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, betonte, dass die Konjunkturdynamik in Deutschland im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn weiterhin dürftig bleibt.
Die jüngsten Zollverhandlungen zwischen der EU und den USA haben zwar zu einer Reduzierung der Zollsätze geführt, doch die Unsicherheit für Unternehmen bleibt bestehen. Lisandra Flach vom Ifo Zentrum für Außenwirtschaft in München erwartet trotz eines Deals negative Folgen für die deutsche Wirtschaft. Sie rechnet mit einem negativen Effekt von minus 0,2 Prozent auf das deutsche BIP.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich hingegen optimistischer und prognostiziert ein Miniwachstum von 0,1 Prozent für Deutschland im laufenden Jahr. Diese Einschätzung basiert darauf, dass die Zollsätze geringer ausfielen als ursprünglich erwartet. Dennoch bleibt die konjunkturelle Grundtendenz in Deutschland schwach, da auch die Binnennachfrage nicht anspringt.
Die deutsche Wirtschaft war bereits in den vergangenen beiden Jahren leicht geschrumpft, und mit dem Zollabkommen droht nun erstmals ein drittes Rezessionsjahr in Folge. Die Bundesbank hatte bereits vor dem Zollabkommen die konjunkturelle Lage als schwach eingeschätzt. Zwar gibt es Hoffnung auf milliardenschwere Investitionen der Bundesregierung, doch konkrete Aufträge lassen auf sich warten.
Unterdessen hat sich die Wirtschaft in der Eurozone im Frühjahr überraschend auf Wachstumskurs gehalten. In den 20 Ländern des Währungsraums stieg die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Diese Entwicklung zeigt, dass die deutsche Wirtschaft im europäischen Vergleich weiterhin hinterherhinkt.

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