NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein nigerianischer Hacker, der durch gezielte Phishing-Angriffe auf amerikanische Steuerberatungsgeschäfte über 2,5 Millionen US-Dollar erbeutete, wurde aus Frankreich in die USA ausgeliefert, um sich den Anklagen zu stellen.

Die jüngste Auslieferung eines nigerianischen Hackers in die USA wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität im Steuersektor. Chukwuemeka Victor Amachukwu, der unter mehreren Aliasnamen operierte, orchestrierte eine mehrjährige Betrugskampagne, die 2019 begann und sich auf Steuerberatungsgeschäfte in den USA konzentrierte. Durch gezielte Phishing-E-Mails gelang es ihm, Zugang zu sensiblen Daten von Tausenden von Steuerzahlern zu erlangen.
Die Angriffe zielten darauf ab, Mitarbeiter von Steuerberatungsgesellschaften zu täuschen und ihnen Zugangsdaten zu entlocken. Einmal im System, extrahierten Amachukwu und seine Mitverschwörer systematisch persönliche Informationen wie Sozialversicherungsnummern und Finanzdaten. Diese Daten bildeten die Grundlage für einen umfangreichen Betrug, bei dem gefälschte Steuererklärungen eingereicht wurden, um Rückerstattungen in Millionenhöhe zu erhalten.
Die US-Staatsanwaltschaft im Southern District of New York identifizierte, dass das kriminelle Netzwerk erfolgreich gefälschte Steuererklärungen einreichte, die Rückerstattungen in Höhe von etwa 8,4 Millionen US-Dollar forderten. Letztendlich konnten sie 2,5 Millionen US-Dollar von der IRS und verschiedenen staatlichen Steuerbehörden erlangen. Darüber hinaus nutzten sie das Economic Injury Disaster Loan-Programm der Small Business Administration, um weitere 819.000 US-Dollar zu ergaunern.
Die eingesetzten Techniken zeugen von einem hohen Maß an Raffinesse. Die Phishing-Angriffe kombinierten soziale Ingenieurkunst mit technischen Exploits, um Zugang zu den Netzwerken der Steuerberater zu erhalten. Die Angreifer nutzten wahrscheinlich eingebettete Links oder Anhänge in den E-Mails, um Anmeldedaten zu stehlen oder Remote-Access-Trojaner zu installieren, die einen dauerhaften Netzwerkzugang ermöglichten.
Einmal im System, implementierten die Cyberkriminellen systematische Protokolle zur Datensammlung, um Kundendatenbanken mit Steuerunterlagen zu extrahieren. Die Fähigkeit, über mehrere Steuerperioden hinweg unentdeckt zu bleiben, deutet auf den Einsatz fortschrittlicher Techniken hin, einschließlich der Einrichtung von Hintertüren und der möglichen Nutzung legitimer Verwaltungstools für bösartige Zwecke.
Diese Art von Cyberangriffen zeigt die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen in Steuerberatungsgesellschaften auf. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter besser schulen und technische Schutzmaßnahmen verstärken, um sich gegen solche Bedrohungen zu wappnen. Die Auslieferung von Amachukwu ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen internationale Cyberkriminalität und zeigt, dass die Strafverfolgungsbehörden weltweit zusammenarbeiten, um solche Verbrechen zu bekämpfen.

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