LONDON (IT BOLTWISE) – Das James Webb Space Telescope (JWST) hat erneut die Grenzen des Möglichen in der Astronomie verschoben. Mit seiner neuesten extragalaktischen Untersuchung hat es Objekte enthüllt, die noch schwächer und weiter entfernt sind als je zuvor, einige davon stammen aus den frühesten Epochen des Universums.
Das James Webb Space Telescope (JWST) hat mit seiner neuesten extragalaktischen Untersuchung Objekte entdeckt, die noch schwächer und weiter entfernt sind als je zuvor. Diese Entdeckungen stammen aus den frühesten Epochen des Universums und bieten neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von Galaxien. Das JWST baut auf den Errungenschaften des Hubble-Teleskops auf, das 2004 mit dem Hubble Ultra Deep Field Bild die Astronomiewelt verblüffte. Dieses Bild, ein Komposit aus 800 Aufnahmen mit einer Gesamtbelichtungszeit von 11 Tagen, zeigte fast 10.000 Galaxien, viele davon waren die bis dahin am weitesten entfernten bekannten Galaxien.
Nun hat das JWST denselben Himmelsausschnitt mit neuen Augen betrachtet und 2.500 weitere Objekte entdeckt, die noch weiter entfernt sind. Diese neue Perspektive auf das Hubble Ultra Deep Field, genannt MIRI Deep Imaging Survey (MIDIS), ist das bisher tiefste Bild im mittleren Infrarotbereich dieses Himmelsabschnitts. Die außergewöhnliche Aufnahme ist das Ergebnis von fast 100 Stunden Beobachtungszeit mit dem Mid-Infrared Instrument (MIRI) und der Near-Infrared Camera (NIRCam) des Weltraumobservatoriums.
Das Bild zeigt Hunderte extrem roter Galaxien, von denen einige möglicherweise weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sind. Im Zentrum des Kompositbildes steht eine ultralange Belichtung. Mit nur einem der MIRI-Filter hat das JWST eine 41-stündige Belichtung des Nachthimmels aufgenommen – die längste Einzelbelichtung, die es bisher von einem extragalaktischen Feld gemacht hat. Ziel war es, Galaxien im mittleren Infrarotlicht zu erfassen – etwas, das weder Hubble noch das menschliche Auge erkennen können – und dabei bisher unsichtbare Staubregionen und alte, rote Sterne zu enthüllen.
Das Erfassen von Licht in Wellenlängen, die über die Fähigkeiten des menschlichen Sehens hinausgehen, stellt immer ein Problem dar: Wie können wir es überhaupt betrachten? Die Verarbeitung solcher Bilder erfordert Filter, die jeder unterschiedlichen Lichtwellenlänge eine andere Farbe zuweisen. In diesem Bild sind Galaxien, die reich an Staub und Sternentstehungsaktivität sind, orange und rot, extrem weit entfernte kompakte Galaxien erscheinen grünlich, und Galaxien, die im nahen Infrarot hell leuchten, sind blau und cyan.
Die Forscher beschrieben das Bild in einem Artikel in der Zeitschrift Astronomy & Astrophysics, zusammen mit einem Schiebewerkzeug, einem Pan-Video und einem Übergangsvideo zum Vergleich mit dem Hubble Ultra Deep Field. Diese neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, unser Verständnis der frühen Phasen der Galaxienentwicklung zu vertiefen und die Rolle von Staub und alten Sternen in der kosmischen Evolution besser zu verstehen.
Die Entdeckungen des JWST haben das Potenzial, die Astronomie grundlegend zu verändern, indem sie neue Fragen über die Entstehung und Entwicklung von Galaxien aufwerfen. Die Fähigkeit, Licht im mittleren Infrarotbereich zu erfassen, eröffnet neue Möglichkeiten zur Untersuchung der chemischen Zusammensetzung und der physikalischen Eigenschaften von Galaxien, die bisher unerreichbar waren. Diese Fortschritte könnten auch Auswirkungen auf die Suche nach Leben außerhalb unseres Sonnensystems haben, indem sie uns helfen, die Bedingungen zu verstehen, unter denen sich Leben entwickeln könnte.
Insgesamt zeigt das James Webb Space Telescope, dass es ein unverzichtbares Werkzeug für die moderne Astronomie ist. Mit seinen fortschrittlichen Instrumenten und seiner Fähigkeit, tief in das Universum zu blicken, wird es zweifellos weiterhin neue Entdeckungen machen und unser Verständnis des Kosmos erweitern.

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