LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass der sozioökonomische Status von Familien, insbesondere die Bildung der Eltern, einen erheblichen Einfluss auf die Lesefähigkeiten von Kindern hat. Diese Verbindung wird jedoch weniger durch strukturelle Unterschiede im Gehirn als vielmehr durch Unterschiede in den mündlichen Sprachfähigkeiten erklärt.
Die Forschung hat lange gezeigt, dass Kinder aus sozioökonomisch besser gestellten Familien in der Regel bessere Leseleistungen erbringen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in Developmental Cognitive Neuroscience legt nahe, dass dieser Zusammenhang vor allem durch Unterschiede in den mündlichen Sprachfähigkeiten erklärt werden kann. Diese Fähigkeiten, wie phonologische Bewusstheit und Wortschatz, scheinen eine entscheidende Brücke zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund und dem Leseerfolg zu bilden.
Die Studie untersuchte, ob die Integrität der weißen Substanz im Gehirn eine direkte oder indirekte Rolle bei der Erklärung spielt, warum der sozioökonomische Status mit der Leseleistung zusammenhängt. Die Forscher fanden heraus, dass der sozioökonomische Status die Lesefähigkeit vorhersagte, der Weg jedoch über die mündliche Sprache und nicht über die Gehirnstruktur verlief. Kinder mit höher gebildeten Eltern hatten tendenziell eine stärkere phonologische Bewusstheit und einen größeren Wortschatz, was wiederum mit besseren Leseleistungen verbunden war.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass die Integrität der weißen Substanz keine bedeutende Rolle bei der Erklärung des Zusammenhangs zwischen sozioökonomischem Status und Lesefähigkeit spielte. Obwohl eine höhere elterliche Bildung mit einer leicht höheren Integrität der weißen Substanz in einigen Trakten verbunden war, sagten diese Unterschiede die Leseleistung nicht voraus. Dies deutet darauf hin, dass die strukturellen Eigenschaften dieser Gehirnwege die Verbindung zwischen sozioökonomischem Status und Lesen nicht vermitteln.
Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der mündlichen Sprachfähigkeiten als zuverlässige Vermittler. Besonders die phonologische Bewusstheit zeigte einen starken Einfluss auf das Lesen. Der Wortschatz trug ebenfalls bei, jedoch in geringerem Maße. Diese Erkenntnisse blieben stabil, selbst nachdem das Alter der Teilnehmer und die Qualität der Gehirnscans berücksichtigt wurden. Die Studie hebt hervor, dass die Entwicklung der Lesefähigkeiten stark von der sprachlichen Umgebung und dem Wortschatz abhängt, die Kinder in ihren frühen Jahren erleben.

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