BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die finanzielle Stabilität der Krankenkassen in Deutschland hat neue Vorschläge hervorgebracht, die sowohl Unterstützung als auch Kritik erfahren. Ein zentraler Vorschlag sieht die Verdopplung der Medikamentenzuzahlungen vor, um die Einnahmen der Krankenkassen zu erhöhen.

Die finanzielle Lage der Krankenkassen in Deutschland steht erneut im Fokus der politischen Debatte. Ein Vorschlag, der derzeit für Aufsehen sorgt, ist die Verdopplung der Zuzahlungen für Medikamente. Dieser Ansatz wird von Wolfgang Greiner, einem renommierten Gesundheitsökonomen, unterstützt. Greiner argumentiert, dass die aktuellen Selbstbeteiligungen nicht mehr zeitgemäß seien und der Inflation der letzten Jahre nicht gerecht würden. Er schlägt vor, die Zuzahlung auf 10 Euro pro Medikament zu erhöhen, was zu einer Verdopplung der Einnahmen auf etwa 5 Milliarden Euro führen könnte.
Diese Maßnahme stößt jedoch auf erhebliche Kritik. Gegner des Vorschlags, darunter der Sozialverband SoVD, warnen vor den zusätzlichen Belastungen, die insbesondere chronisch Kranke treffen würden. Die derzeitige Regelung, die seit zwei Jahrzehnten stabil ist, sieht eine Zuzahlung von zehn Prozent des Preises vor, jedoch mindestens fünf und höchstens zehn Euro. Eine Erhöhung könnte dazu führen, dass einige Medikamente aus der Erstattung fallen, da ihr Preis unterhalb der neuen Selbstbeteiligung läge.
Parallel zur Diskussion um die Medikamentenzuzahlungen wird auch die Einführung einer Praxisgebühr als Maßnahme zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen debattiert. Steffen Kampeter vom BDA fordert umfassende Reformen, um die hohen Krankenversicherungsbeiträge zu senken, die eine erhebliche Belastung für Arbeitnehmer darstellen. Doch auch dieser Vorschlag trifft auf Widerstand: Hausärzte und Patientenschützer lehnen die Praxisgebühr ab, da sie befürchten, dass sie den Zugang zur medizinischen Versorgung erschweren könnte.
Janosch Dahmen von den Grünen betont, dass das eigentliche Problem in den unkontrollierten Ausgaben, insbesondere im Bereich der Krankenhausversorgung, liege. Er fordert dringend notwendige Strukturreformen anstelle einer Praxisgebühr. Auch der Bundesrechnungshof warnt vor einer drohenden Erhöhung der Zusatzbeiträge, die bis 2029 auf bis zu 4,05 Prozent steigen könnten. Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk sieht den Bericht des Rechnungshofs als dringenden Weckruf für umfassende Reformen der gesetzlichen Krankenversicherung.

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