MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – In Russland wird der nationale Messenger Max als neue Kommunikationsplattform etabliert, was den Druck auf internationale Dienste wie WhatsApp und Telegram erhöht. Mit 30 Millionen Nutzern und wachsender staatlicher Unterstützung verändert sich die digitale Landschaft des Landes erheblich. Datenschutzbedenken werden laut, da Max keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit der Einführung des nationalen Messengers Max einen bedeutenden Schritt in der digitalen Kommunikationslandschaft des Landes unternommen. Diese Entwicklung erhöht den Druck auf ausländische Plattformen wie WhatsApp und Telegram, die bisher dominierende Kommunikationsdienste in Russland waren. Mit einem neuen Gesetz wurde der VK-App Max der Status eines nationalen Messengers verliehen, was die Nutzung dieser App stark fördert.
Seit September hat die russische Medienaufsicht Roskomnadzor begonnen, Anrufe über WhatsApp und Telegram teilweise einzuschränken. Diese Maßnahmen werden mit der Begründung gerechtfertigt, dass die Dienste für Täuschung, Erpressung und Sabotage missbraucht würden. Parallel dazu läuft eine staatlich orchestrierte Marketingkampagne für Max, die prominente Persönlichkeiten einbezieht und Schulen zur Nutzung der App für offizielle Chats verpflichtet.
Die App Max gehört zum VK-Konzern, dessen Datenbanken den Sicherheitsdiensten offenstehen. Im Gegensatz zu WhatsApp oder Telegram bietet Max keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was Datenschützer wie Mikhail Klimarev von der NGO Internet Protection Society als erhebliches Risiko betrachten. Klimarev warnt, dass Max im Kern ein Trojanisches Pferd sei, das die Privatsphäre der Nutzer gefährden könnte.
Die Einführung von Max fällt in eine Zeit wachsender Restriktionen in Russland. VPN-Dienste geraten zunehmend ins Visier der Behörden, und Suchanfragen nach extremistischen Materialien sind seit Juli strafbar. Zudem müssen Migranten eine Überwachungs-App installieren, die ihre Standortdaten übermittelt. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, Software aus sogenannten unfreundlichen Staaten aus Russland zu verdrängen.
Für den VK-Konzern kommt die staatliche Unterstützung in einer finanziell schwierigen Lage. Trotz eines Umsatzanstiegs um fast ein Viertel verzeichnete das Unternehmen 2023 einen Verlust von 94,9 Milliarden Rubel. Der Messenger Max könnte somit nicht nur politisch, sondern auch ökonomisch zur Rettungsleine werden, indem er die Abhängigkeit von ausländischen Diensten reduziert und die Kontrolle über die digitale Kommunikation im Land stärkt.

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